Freitagspredigten, 13.05.2022

Geschwisterlichkeit, Bittgebet, Liebe

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Geschwisterlichkeit. Im Islam seien alle Muslime Geschwister. Diese Geschwisterlichkeit habe die Umma in der Vergangenheit zusammengehalten, und so werde es auch bis zum Jüngsten Tag bleiben. Unabhängig von Farbe, Rasse und Sprache.

Das Besondere an der Geschwisterlichkeit im Islam sei die Zuneigung und Solidarität, die alle persönlichen Interessen übersteigt. Die Motivation und Quelle dieses Zusammenhalts sei der Wunsch, Allahs Wohlgefallen zu erlangen.

Geschwisterlichkeit sei sicherlich keine Selbstverständlichkeit. Sie müsse gehegt und gepflegt werden. Sie sei ein Geschenk Allahs, für das Muslime dankbar seien. Diese Geschwister könne man auf verschiedene Weisen unterstützen – physisch und psychisch, materiell und immateriell. Unabhängig davon, ob sie in der Nähe oder in der Ferne leben. Muslime sollten sich den Problemen armen und bedürftigen Geschwistern annehmen und sie auf keinen Fall alleine lassen.

Das Bittgebet

Die Freitagspredigt der Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt das Bittgebet. Bittgebete seien ein Kommunikationskanal zwischen dem Menschen und Allah. Auch beim Bittgebet gebe es manche einzuhaltenden Modalitäten und Bedingungen. So sollten sie mit einer innigen Überzeugung und Anbindung gemacht werden.

Allah erfülle gemäß seiner göttlichen Erziehung nicht sofort alle Wünsche seiner Diener im Diesseits. Dies bedeute nicht, dass Allah diese Bittgebete nicht erhöre oder diesen nicht entgegnet. Schließlich sei es ein Erfordernis der Prüfung, dass der Mensch seine ihm obliegenden Aufgaben und Verantwortungen erfülle.

Liebe um Allahs Willen

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Liebe. Liebe sei einer der größten Gaben, die Allah dem Menschen verliehen habe. Dank dieser Gabe entstehe eine Herzensbindung des Liebenden zum Geliebten. Keine materielle Macht vermag diese geistige Bindung zu brechen.  Materielle Werte gewinnen an Bedeutung, wenn sie angemessen und rechtmäßig eingesetzt werden. So sorge auch die Liebe für das ewige Wohl eines Menschen im Jenseits, wenn sie angemessen und rechtmäßig gelebt werde.

An erster Stelle müssen Muslime Allah lieben, denn diese Liebe sei die Bedingung für den Glauben. An zweiter Stelle komme die Liebe zum Propheten und dann die Liebe zu den Freunden Allah. Zum Schluss gehöre auch die Liebe der Muslime zueinander um Allahs Willen in die Kategorie der Ibadat. 

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.