Essen

Terroralarm an Essener Schule: Haftbefehl gegen Schüler erlassen

Nach dem mutmaßlich vereitelten Bombenanschlag auf eine Essener Schule ist der verdächtige Gymnasiast in Untersuchungshaft. Die Ermittler sprechen von einer rechtsextremistisch motivierten Tat.

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05
2022
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Rechtsextreme Polizei-Chats
Symbolbild: Polizei © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Die Stadt Essen ist vermutlich nur knapp einem rechtsextremistisch motivierten Terroranschlag entgangen. Gegen einen verdächtigen 16-jährigen Schüler sei am Freitag Haftbefehl erlassen worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf am Freitag mit. Er habe für diesen Freitag einen Anschlag auf Muslime und Schwarze Menschen in dem von ihm besuchten Gymnasium vorbereitet, heißt es im „Focus“.

Ein Richter schickte den deutschen Jugendlichen damit in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl war unter anderem wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat beantragt worden. Die Generalstaatsanwaltschaft geht der Mitteilung zufolge von einem rechtsextremistischen Motiv aus.

„Dass das Gericht den Haftbefehl erlassen hat, zeigt, wie ernst es dem mutmaßlichen Täter war“, sagte der nordrhein-westfälische Justizminister Peter Biesenbach (CDU). Umso wichtiger sei es gewesen, dass die Ermittlungsbehörden die Gefahr so früh erkannt und gebannt hätten.

Der Gymnasiast soll sich Gegenstände zum Bau von Bomben verschafft und solche hergestellt haben. Daneben soll er sich Waffen beschafft haben, berichtete die Generalstaatsanwaltschaft weiter. Nach einem Zeugenhinweis hatte die Polizei am Donnerstagmorgen die Wohnung der Familie des 16-Jährigen gestürmt und diesen festgenommen. Dabei sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden.

Schüler deutete Anschlag an – „Geschenk für alle“

Die Polizei war bei ihm auf rechtsextreme Schriften und Materialien zum Bombenbau gestoßen. Sprengstoff und 16 Rohrkörper, einige präpariert mit Uhren und Nägeln, wurden sichergestellt, daneben noch ein selbst gebautes Gewehr und Armbrüste mit Pfeilen. Gegen den Gymnasiasten war der Haftbefehl auch wegen Verstoßes gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz sowie wegen der Vorbereitung einer Sprengstoffexplosion beantragt worden.

Nach einem Bericht der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ hatte der Tatverdächtige seinen „Abschied für immer“ angekündigt und ein „Geschenk für alle“. Der Direktor der Ordenseinrichtung, zu der die Schule des Jugendlichen gehört, Pater Otto Nosbisch, berichtete, dass der Jugendliche mehreren Mitschülern gegenüber seine Pläne angedeutet habe. Da er schon früher öfter von Waffen gesprochen habe, hätten die Mitschüler das ernst genommen und seien zu einer Lehrerin gegangen, die die Schulleitung informiert habe. (dpa, iQ)