Essen

Generalbundesanwalt ermittelt gegen terrorverdächtigen Schüler

Nach dem mutmaßlich vereitelten Bombenanschlag auf eine Essener Schule hat der Generalbundesanwalt die Ermittlungen gegen den verdächtigen Gymnasiasten übernommen.

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05
2022
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Kopftuchverbot
Verfassungsrecht © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Nach dem mutmaßlich vereitelten Bombenanschlag auf eine Essener Schule hat der Generalbundesanwalt die Ermittlungen gegen den verdächtigen Gymnasiasten übernommen. Grund sei die besondere Bedeutung der Tat, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe. Bei bestimmten Straftaten wie der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ist das Voraussetzung dafür, dass der Generalbundesanwalt Ermittlungen an sich ziehen kann.

Der 16-Jährige steht im Verdacht, einen rechtsextremistisch motivierten Terroranschlag an seiner Schule vorbereitet zu haben. Der deutsche Jugendliche sitzt bereits aufgrund eines Haftbefehls der Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft in Untersuchungshaft.

Die Polizei hatte am Donnerstagmorgen nach einem Zeugenhinweis die Wohnung seiner Familie gestürmt und ihn festgenommen. Die Ermittler waren auf rechtsextreme Schriften, Materialien zum Bombenbau, ein selbst gebautes Gewehr und Armbrüste mit Pfeilen gestoßen. Gleichzeitig haben sie Hinweise auf psychische Probleme.

„Gemeinsames Zeichen des friedvollen Miteinanders“

Am Dienstag sollen die rund 800 Schülerinnen und Schüler wieder in die Klassen und Kurse zurückkehren, hieß es auf der Schul-Homepage. In der ersten Stunde werde den Klassengemeinschaften Gelegenheit gegeben, die Geschehnisse miteinander zu besprechen. Danach sollen alle Schülerinnen und Schüler einschließlich des Lehrerkollegiums auf dem Sportplatz zusammenkommen, um „ein gemeinsames Zeichen des friedvollen Miteinanders zu setzen“.

Der schulpsychologische Dienst der Stadt Essen stehe den ganzen Tag über zur Verfügung. Darüber hinaus könnten bei Bedarf Kontakte zu geschulten Therapeuten und Psychologen durch die Schulleitung und den schulpsychologischen Dienst vermittelt werden. Klassenarbeiten und Klausuren finden am Dienstag nicht statt.

Der mutmaßlich geplante Terroranschlag hatte an der Schule und darüber hinaus für großes Entsetzen gesorgt. Nach einem Zeugenhinweis hatte die Polizei am vergangenen Donnerstag den 16-Jährigen festgenommen, weil er einen Bombenanschlag auf seine Schule geplant haben soll.

Dabei war bei dem Jugendlichen umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Der Verdächtige sitzt deswegen seit Freitag in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen in diesem Fall hatte die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat übernommen. (dpa/iQ)