Israel

Archäologen entdecken eine der ältesten Moscheen

In Israel haben Archäologen eine weitere bekannte Moschee ausgegraben. Berichten zufolge stammt die Moschee aus der unmittelbaren Frühzeit des Islams.

22
06
2022
Moschee
Symbolbild: 2019 waren Archäologen in der Nähe der jetzigen Grabungen auf eine ähnlich alte Moschee gestoßen.

Archäologen haben in der Wüste Negev (Israel) eine der bislang ältesten bekannten Moscheen ausgegraben. Das Gebäude in der Stadt Rahat stamme aus dem siebten bis achten Jahrhundert nach Christus, also der unmittelbaren Frühzeit des Islam, teilte die israelische Antikenbehörde (Mittwoch) in Jerusalem mit.

Die Moschee umfasst demnach einen quadratischen Raum für mehrere Dutzend Gläubige, der mit einer halbkreisförmigen, nach Süden in Richtung Mekka ausgerichteten Gebetsnische (arab. mihrab) ausgestattet ist. Es ist erst die zweite derart alte Moschee in ländlicher Umgebung, die bisher gefunden wurde. 2019 waren Archäologen in der Nähe der jetzigen Grabungen auf eine ähnlich alte Moschee gestoßen.

Wie die Antikenbehörde weiter mitteilte, wurden im Zuge der Grabungen auch Wohnhäuser aus spätbyzantinischer und frühislamischer Zeit entdeckt. Das aufgefundene Inventar wie Essgeschirr und Glasgefäße spreche für den teils größeren Wohlstand der einstigen Bewohner. Insgesamt gebe die Anlage den Forschern neue Einblicke in die Übergangszeit zwischen christlicher und islamischer Herrschaft im heutigen Israel.

Die Grabungsarbeiten erfolgten im Auftrag der israelischen Behörde für die Entwicklung und Ansiedelung der beduinischen Bevölkerung. Sie wurden notwendig, weil die Behörde in Rahat eine weitere Wohnsiedlung errichten will. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Abdullah F. Bubenheim sagt:
Auch in den ruinen der Jordanischen stadt Dscharasch gibt es die überreste einer solch alten moschee, von der nur noch die grundmauern in bodenhöhe erhalten sind. Der nicht große rechteckige gebetsraum hatte nur eine reihe von säulen parallel zur qiblawand und eine halbkreisförmige gebetsnische (mihrâb), wie diejenige der moschee in Rahat. Dort lebte demnach eine kleinere Muslimische gemeinde inmitten einer Christlichen bevölkerung, bis die stadt im jahre 749 n. chr. durch ein großes regionales erdbeben zerstört und danach nicht wieder aufgebaut wurde. Die anhänger des Salafi-scheichs Nâsir ad-Dîn al-Albânî behaupten, die gebetsnische sei eine verwerfliche neuerung (bid´a). Da jedoch die allgemeine verbreitung der gebetsnische in den frühesten moscheen nachgewiesen ist, würde das bedeuten, dass die ersten drei generationen der Muslime, die laut der worte des Gesandten Allahs (s) die besten generationen von menschen waren, diese angeblich „verwerfliche“ neuerung der gebetsnische allgemein übernahmen, insgesamt zu den „leuten der bid´a“ gehörten, was einen widerspruch darstellt. Wie ich selbst beobachten konnte, führt die weigerung der angehörigen dieser sekte, in ihren moscheen, bzw. gebetsräumen, die ursprünglich überwiegend nicht für diesen zweck errichtet sind, eine gebetsnische anzubringen, dazu, dass ortsfremde, die diese betreten, nicht wissen, in welche richtung sie sich im gebet wenden sollen.
24.06.22
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