Nordrhein-Westfalen

Aufbau von Meldestelle für antimuslimischen Rassismus startet

Das Land NRW will sich konsequent gegen antimuslimischen Rassismus und jede Form von Diskriminierung einsetzen. Ziel sei es, Diskriminierungen sichtbarer zu machen.

01
07
2022
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Islamfeindliche Straftaten
Symbolbild: Islamfeindlichekeit © Facebook, bearbeitet by IslamiQ.

Nordrhein-Westfalen hat mit dem Aufbau einer Meldestelle für antimuslimische Vorfälle begonnen. Daneben wird es auch drei weitere Meldestelle für Antiziganismus und Angriffe in Zusammenhang mit der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität geben. Das bundesweit einzigartige Netz erfasse und dokumentiere auch Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze, teilte die neue Gleichstellungs- und Integrationsministerin Josefine Paul (Grüne) am Freitag mit.

Der Aufbau der Meldestelle für antimuslimischen Rassismus wird in einem Trägerverbund der Vereine Interkultur e.V. und Coach e.V. erfolgen. Dabei wird dieser Verbund wissenschaftlich durch Prof. Dr. Kemal Bozay von der IUBH Internationale Hochschule in Düsseldorf unterstützt.

Die vier Meldestellen sollen Mitte 2023 mit der Arbeit beginnen. Im April auch hatte die erste landesweite Meldestelle für antisemitische Vorfälle in NRW ihre Arbeit aufgenommen. Die Initiative für den Aufbau der vier weiteren Meldestellen war noch vom früheren FDP-geführten Ministerium ausgegangen. 

Die schwarz-grüne Landesregierung stellt für den Aufbau der Meldestellen jeweils 140 000 Euro zur Verfügung. Sie sollen eine niedrigschwellige Möglichkeit zur Meldung von Vorfällen bieten und damit Diskriminierung sichtbarer machen. „Wir haben uns für die neue Legislaturperiode viel vorgenommen, um den Abbau von Diskriminierung in unserer Gesellschaft weiter voranzutreiben“, erklärte Paul. Die neue Landesregierung wolle auch eine Landes-Antidiskriminierungsstelle aufbauen und ein Antidiskriminierungsgesetz erarbeiten, so Paul.