Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wird diese Woche das Thema ausgewogener Konsum behandelt. Konsum sei Ausdruck des sozialen Status. Durch die neuen Medien sei übermäßiger Konsum selbstverständlich geworden. Der Konsum habe Einfluss auf die Identität.
Viele Menschen legen großen Wert auf Sichtbarkeit. Sie arbeiten mehr, um mehr verschwenden zu können. Gleichzeitig verschwenden sie ihre spirituellen Werte und verlieren den Sinn ihres Lebens aus den Augen.
Hunger, Armut und Ressourcenknappheit nehmen weltweit zu. Es sei die Pflicht eines Muslims, auch bei den Ausgaben an die Zukunft zu denken. Nichts von dem, was einem Menschen gewährt wurde, sollte maßlos verschwendet werden. Auch die Zeit sollten man sinnvoll nutzen, denn sie werden für die Zeit und die Gesundheit Rechenschaft ablegen. Wenn man sich beim Konsum nicht mäßige, dann geht der Segen des Lebens verloren.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert den Betrug im Handel. Der Prophet Muhammad (s) beschäftigte sich auch eine lange Zeit mit dem Handel. Daher kenne er alle Feinheiten des Kaufens und Verkaufens. Er unternahm deshalb Maßnahmen, damit die Wahrscheinlichkeit der Betrugsgefahr, die die Bände der Geschwisterlichkeit in der Gesellschaft schwinden lässt und das Gefühl von Vertrauen zerrüttet und beseitigt wird.
Aus diesem Grund stellte er die Bedingung, dass Verkäufer und Käufer alle Details zur Ware und zu dem zu zahlenden Engelt offenlegen. Dazu gehören, dass Muslime vorhandene Makel kennzeichnen sollten und bei Maß und Gewicht nicht nachlässig handeln sollten. Muslime sollten sich die Maßstäbe des Propheten ernst nehmen, so dass sie weder Betrogene noch Betrüger werden.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Verwandtschaftsbeziehungen. Der Islam messe dem gesellschaftlichen Zusammenleben der Menschen einen sehr hohen Stellenwert bei. Sie sollen miteinander kommunizieren und damit die Gemeinschaft stärken. Grundlage für ein funktionierendes Zusammenleben seien Aufrichtigkeit, Bescheidenheit, gegenseitige Hilfe, Respekt und Herzenswärme.
Verwandte aufsuchen und sie besuchen, nach ihrem Befinden fragen, an ihrer Freude und an ihren Problemen und an ihrem Leid teilhaben, den Verwandten aushelfen sei wesentlicher Bestandteil der Ahlâk und Tugend eines Muslims.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.