An Hamburgs Schulen können immer mehr Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in ihrer Herkunftssprache unterrichtet werden.
An Hamburgs Schulen können immer mehr Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in ihrer Herkunftssprache unterrichtet werden. Derzeit gebe es für zwölf Herkunftssprachen insgesamt 457 Kurse an 125 Standorten, teilte der integrationspolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Kazım Abacı, am Sonntag mit. Wie eine Kleine Anfrage an den Senat ergeben habe, würden allein 62 Kurse an 35 Standorten in ukrainischer Sprache angeboten. Dieses noch im Aufbau befindliche Angebot sei vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine von besonderer Bedeutung.
Seit 2019 seien 79 weitere Kurse und 41 neue Standorte hinzugekommen, sagte Abacı. Fast die Hälfte der Hamburger Schüler spreche zu Hause neben Deutsch mindestens noch eine weitere Sprache, sagte Abacı. „Deshalb ist es wichtig, dass Hamburg ein gutes und breites herkunftssprachliches Lernangebot an den Schulen anbietet.“
Mit knapp 17 000 Schülerinnen und Schülern war Türkisch laut Senatsantwort im gerade zu Ende gegangenen Schuljahr die größte Sprachgruppe nach dem Deutschen, gefolgt von Farsi (knapp 10 000 Schüler) und Arabisch (gut 9300). Für das Türkische werden demnach 224, für Farsi 23 und Arabisch 21 Lerngruppen angeboten.
Die Qualität des Unterrichts werde – mit Ausnahme des neuen ukrainischen Angebots, an dem auch geflüchtete Lehrerinnen beteiligt seien – durch Lehrkräfte gewährleistet, die in Hamburg sozialisiert und ausgebildet worden seien, sagte der Schul-Experte der SPD-Fraktion, Nils Hansen. „Sie tragen mit ihrem Engagement wesentlich zur positiven Gestaltung unserer Schullandschaft und unserer Gesellschaft bei.“ Herkunftssprachlicher Unterricht helfe dabei, „Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede verschiedener Lebens- und Sichtweisen zu reflektieren und ist damit eine wichtige Bereicherung an Hamburgs Schulen“. (dpa/iQ)