Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wird diese Woche das islamische Neujahr behandelt. Heute Abend beginnt für Muslime das Jahr 1444. Nach islamischer Tradition werde das Neujahr nicht so ausschweifend gefeiert wie in manchen anderen Kulturen. Stattdessen blicke man zurück auf das vergangene Jahr und bete für ein gutes neues Jahr.
Die Hidschra des Propheten Muhammad (s) von Mekka nach Medina wurde zur Zeit des Kalifen Umar (r) als Beginn der islamischen Zeitrechnung festgelegt. Das zeige, dass die Hidschra eine große Rolle in der Geschichte des Islams spiele.
Das Wort Hidschra bedeute sinngemäß einen Ort zu verlassen, um an einen anderen auszuwandern. Der tiefere Sinn aber sei, dass sich jemand von etwas räumlich, sprachlich oder von Herzen trenne und sich davon entferne. Spirituell betrachtet befinden sich Muslime immer im Zustand der Hidschra, da sie sich immer vom Schlechten ab und dem Guten zuwenden.
Auch die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer Freitagspredigt den Beginn des islamischen Kalenderjahres und der Monat Muharram. Der islamische Kalender nehme die Auswanderung unseres Propheten und seiner Gefährten von Mekka nach Medina als Grundlage. Die Hidschra bedeute, trotz unserer Unterschiede zu Ethnie, Rechtsschule und mystische Richtung unzertrennlich zu sein wie Haut und Knochen. Der Monat Muharram sei der erste Monat des islamischen Kalenders. Der Monat Muharram sei ein wichtiger Monat, dessen Achtung der erhabene Allah gebietet.
Heutzutage sei die Menschheit mehr denn je zuvor auf die vermittelten Werte der Auswanderung angewiesen wie Geduld, Ausdauer, Selbstlosigkeit, Glaube und Hoffnung. Die Menschheit sei nämlich unter der Belagerung von immensen Problemen wie Gewalt, Kriege, Hunger, Armut, Migration und Krisen. Und erlebe somit eine weitere leidvolle und krisenanfällige Periode.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um das Islamische Neujahr und den Monat Muharrem. Muharrem ist der erste Monat im islamischen Jahreskalender. Auch die Hidschra findet in der Freitagspredigt Erwähnung. Auch hier wird die Besonderheit und die Relevanz der Hidschra erwähnt und betont. Das Beglückwünschen zum islamischen Neujahr sei unter Muslimen ein gern gesehener Brauch. Außerdem werden die verschiedenen Gebetspraktiken, die im Monat Muharrem empfohlen werden aufgelistet. Beispielsweise wird am zehnten Tag des Muharrems traditionell eine Aschure-Mahlzeit zubereitet und verteilt.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.