Racial Profiling

Umfrage zu Rassismus und Antisemitismus bei der Polizei

Einer aktuellen Studie zufolge mangelt es in Deutschland an strukturellen Maßnahmen gegen Rassismus und Antisemitismus in der Polizei. Während der Polizeiausbildung werden diese Themen kaum behandelt. 

04
08
2022
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Rechtsextreme Polizei-Chats
Symbolbild: Polizei © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Nur sieben von 16 Bundesländern haben einer Umfrage des Mediendiensts Integration zufolge unabhängige Polizei-Beschwerdestellen. Diese sind weder bei der Polizei selbst noch bei der Innenverwaltung angesiedelt, sondern etwa bei den Landtagen. Die Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage stellte der Mediendienst am Donnerstag in Berlin vor.

Demnach gibt es solche Stellen in Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. In Hessen und Nordrhein-Westfalen sind sie im Aufbau.

Bei der Bundespolizei gibt es demnach zwar eine Vertrauensstelle, die Beschwerden entgegennimmt, aber nicht unabhängig ist. Die Ampel-Koalition will allerdings eine unabhängige Beauftragte für die Polizeibehörden des Bundes einrichten. In der Ausbildung gibt es der Umfrage zufolge nur in Berlin, Saarland und Thüringen Pflichtkurse zu Rassismus und Antisemitismus – etwa zu Racial Profiling – innerhalb der Polizei. In Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg gebe es Ausbildungseinheiten im Studium für den gehobenen Polizeidienst. Die Bundespolizei sehe dies nicht vor. 

„In der Polizei sind Rassismus und Antisemitismus kaum ein Thema“, sagte Mehmet Ata, Leiter des Mediendienstes. Der Mediendienst Integration ist ein Projekt des „Rats für Migration“, eines Zusammenschlusses von Migrationsforschern. (dpa, iQ)