Eine Ausstellung des Viernheimer Forums der Religionen in der Kulturscheune zeigt mehr als 70 Exponate des Korans. Ziel sei es, Vorurteile gegenüber den Islam abzubauen.
„Der Koran – das Heilige Buch der Muslime“, so lautet der Titel der Ausstellung, bei der Korane, Teilkorane sowie Fragmente teils im Original, teils in wunderbaren Faksimileausgaben aus verschiedenen Jahrhunderten und unterschiedlichen Weltregionen präsentiert werden. Zur Verfügung gestellt werden die über 70 Exponate aus dem eigenen Bestand vom Viernheimer Geschichtsforscher Herbert Kempf, der bereits mehrere historische Ausstellungen konzipiert hat und gleichzeitig Mitglied im Forum der Religionen und Ideengeber der besonderen Ausstellung ist.
Unterstützt wurde die Vorbereitung der Ausstellung durch fachliche Begleitung der beiden Viernheimer Imame, Herr Muhammed Sevinç (IGMG – Sultan-Ahmet-Moschee) und Herr Celil Gürbüz (DITIB – Eyüp-Sultan-Moschee) sowie weiteren Mitgliedern der Moscheegemeinden im Forum der Religionen.
„Die Ausstellung wird zu einem besseren Verständnis des Islam beitragen und so Brücken zwischen den Kulturen und Religionen bauen“, ist sich Bürgermeister Matthias Baaß sicher. Diesbezüglich sei die Ausstellung auch so wichtig, dies zeige die verzerrte Wahrnehmung des Korans und dadurch der Muslime in der Vergangenheit bis in die Gegenwart, bestätigt Dr. Gerd Baltes, Leiter des Forums der Religionen, „Unter allen Religionen, die sich mit dem Christentum auseinanderzusetzen hatten, ist der Islam die am meisten missverstandene gewesen“, so Baltes und verweist an ein Zitat der deutschen Islamwissenschaftlerin Annemarie Schimmel.
In diesem Kontext sei diese Ausstellung zu sehen: Begegnung, Kennenlernen, Wissensaustausch, Abbau von Vorurteilen. Denn: „Ein fruchtbarer Dialog setzt voraus, dass man die religiösen Überzeugungen, Werte und Traditionen anderer Religionsgemeinschaften kennenlernt“, so Baltes. Wichtig sei dem Forum dabei auch, über Textparallelen Gemeinsamkeiten in Bibel und Koran aufzuzeigen.
Zur Ausstellung wird begleitend ein Katalog angeboten, der sämtliche Exponate der Ausstellung abbildet mit erläuternden Texten über Inhalt und Herkunft des jeweiligen Exponats. Die Ausstellung kann von Mitte September bis Ende November während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei in den Räumen der Kulturscheune besichtigt werden, der Eintritt ist kostenlos. Außerdem werden fachlich begleitete Führungen durch die Ausstellung angeboten, die eigens vereinbart werden können.