Die Lage um die muslimischen Uiguren in China ist drastisch. Laut dem Präsidenten des Weltkongresses der Uiguren (WUC) darf Papst Franziskus die Verfolgung der Uiguren nicht unkommentiert lassen.
Der Präsident des Weltkongresses der Uiguren (WUC) fordert von Papst Franziskus klare Worte zum „Völkermord“ an der muslimischen Volksgruppe. Dieser solle – ebenso wie andere religiöse Führer – lautstark seine Stimme erheben gegen das Vorgehen Chinas, sagte Dolkun Isa (Donnerstagabend) bei einem Vortrag in Wien. Isa, seit 2006 deutscher Staatsbürger, leitet einer der größten uigurischen Exilorganisationen mit Sitz in München. In China gilt er wegen seiner Aktivitäten als Terrorist.
„Der Papst hat eine gewichtige Stimme, wenn es um Religionsfreiheit geht“, so der WUC-Chef. Er rief Franziskus auf, die Verfolgung der uigurischen Minderheit als „Völkermord“ zu bezeichnen. Zudem solle der oberste Repräsentant der katholischen Kirche das chinesische Regime auffordern, die Unterdrückung zu beenden. Leider seien entsprechende schriftliche Anfragen bislang nicht erfolgreich gewesen.
Dies hänge wohl damit zusammen, dass das Christentum in China ebenfalls unter starker Verfolgung leide. „Chinas Gefängnisse sind voll von Christen und Angehörigen anderer religiöser Minderheiten“, sagte Isa.
Enttäuscht äußerte er sich nicht zuletzt über internationale Spitzenvertreter des Islam, deren Protest gegen Pekings Uiguren-Verfolgung teils noch verhaltener ausfalle oder ganz ausbleibe. Gründe seien eine in den meisten muslimischen Ländern herrschende Korruption sowie wirtschaftliche Abhängigkeit von China. (KNA, iQ)