Die Initiative 19. Februar Hanau hat den Georg-Leber-Preis für Zivilcourage erhalten. Grund dafür sei ihre wichtige Arbeit gegen die Folgen von Rassismus.
Die Initiative 19. Februar Hanau ist am Montag mit dem Georg-Leber-Preis für Zivilcourage der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt geehrt worden. Mitglieder nahmen die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung bei der Eröffnung des Gewerkschaftstages der IG BAU in Kassel entgegen.
Die Organisation hatte sich gegründet, nachdem ein 43-jähriger Deutscher am 19. Februar 2020 in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven erschossen hatte. Anschließend tötete er seine Mutter und sich selbst.
„Die Initiative 19. Februar zeigt konsequent den Rassismus in unserer Gesellschaft auf und fordert ein, was noch alles passieren muss, bis wir es endlich schaffen, eine diskriminierungsfreie Gesellschaft zu erreichen“, sagte Laudatorin Serpil Midyatli, Vorsitzende der SPD in Schleswig-Holstein sowie stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende. Sie stelle mutig unbequeme, aber nichtsdestotrotz die richtigen und wichtigen Fragen. „Es ist dem Einsatz der Initiative zu verdanken, dass die Morde als politische Tat aufgearbeitet werden“, betonte Midyatli.
Auch der Bundesvorsitzende der IG BAU, Robert Feiger, drückte seinen „großen Respekt“ vor der Arbeit der Initiative aus: „Sie sorgen dafür, dass die Opfer nicht in Vergessenheit geraten, sie lassen die Angehörigen nicht alleine, sie kümmern sich unermüdlich um die akribische Aufklärung der Tat, sie verwandeln Ohnmacht in aktives Handeln. Danke für diese große und schwierige Arbeit, ich darf das sicherlich auch posthum im Namen von Georg Leber sagen.“
Emiş Gürbüz, Vaska Zlateva, und Said Etris Hashemi nahmen den Preis für die Initiative entgegen: „Es freut uns, dass die IG BAU unsere Arbeit sieht, wahrnimmt und auch schätzt, was wir hier machen. Und es ist uns ein großes Anliegen, dass dieser Preis nicht nur wichtig für die Angehörigen ist, sondern für alle, die sich gegen Rassismus und Diskriminierung engagieren.“ (dpa, iQ)