Freitagspredigten, 30.09.2022

Energiesparen, Verantwortung, Verschwendung

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

30
09
2022
Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um das Energiesparen. Seit jeher werde die Menschheit immer wieder geprüft. Das gelte auch für die Umwelt- und Energiekrise, die die Menschheit gerade durchlebt. Die natürlichen Ressourcen gehören zu den wichtigsten Gaben Allahs. Er habe die Erde ausreichend damit versorgt. Allerdings werden diese Gaben Allahs von den Menschen willkürlich verschwendet und manchmal sogar als Mittel für bestimmte Interessen eingesetzt.

Es sei die Pflicht eines jeden Individuums, sparsam und verantwortungsvoll mit den Ressourcen der Erde umzugehen. Doch nicht nur zu Hause, auf der Arbeit oder im Verkehr, sondern auch in der Moschee.

Moscheen seien das Zentrum des Lebens. Sie seien gemäß dem Koran „bei Allah die am meisten geliebten Orte“. Ihr Erhalt und Fortbestehen seien unverzichtbar. Daher müssen Muslime mehr Verantwortung für die Moscheen übernehmen. Sie müssen lernen, allgemein sparsamer zu sein. Auch ihr Konsumverhalten sollten sie hinterfragen und gegebenenfalls verändern.

Große Verantwortung des Menschen

Die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer Freitagspredigt die Verantwortung des Menschen. Der wichtigste Begriff, der den Menschen beschreibe, sei ohne Zweifel der Begriff der Verantwortung. Kein Lebewesen auf der Welt könne so wie der Mensch für seine Handlungen in Verantwortung gezogen werden. Demnach wurde der Mensch für eine temporäre Frist auf die Welt gesandt. Innerhalb dieser temporären Frist hat der Menschen eine elementare Aufgabe: Mit dem Fokus des gemeinsamen Nutzens für die Menschheit auf alle Geschöpfe als anvertrautes Gut von Allah zu blicken.

Doch sei es auch der Mensch, der die Ordnung Allahs mit den eigenen Händen vernichtet. Der Erdboden unter den Füßen der Menschheit erodiere. Die Erde marschiere auf eine große Vernichtung hinzu, die wiederum nur vom Menschen gestoppt werden könne.

Verschwendung und Sparsamkeit

In der Freitagspredigt des Verbands der islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um Verschwendung und Sparsamkeit. Verschwendung finde nicht nur beim Essen und Trinken statt, sondern auch bei unnötigen Ausgaben, missbräuchlich verwendeten Gütern, natürlichen Ressourcen und sogar beim Einsatz der Lebenszeit für nutzlose und schädliche Tätigkeiten.

Menschen, die verschwenderisch seien, entbehren jegliche Genügsamkeit. Verschwendung finde überall dort statt, wo das Maß überschritten werde, sei es Strom- oder Wasserverbrauch, Lebensmittel, Gebrauchsgegenstände. Es bestehe kein Unterschied zwischen persönlichen und gemeinschaftlichen Gütern.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

Leserkommentare

Dilaver_Ç. sagt:
10% der Weltbevölkerung leben im Wohlstand - auf Kosten der restlichen Weltbevölkerung. Weiteren 10% der Weltbevölkerung geht es nur einigermaßen gut. Und die übrigen 80% der Weltbevölkerung leben in Armut und Elend - abhängig von den oberen 10%. Traurige Bilanz der modernen Zivilisation.
01.10.22
16:51