Der Tag der offenen Moschee wird seit 1997 begangen. Auch dieses Jahr machen wieder viele Moscheen mit. Krisen und Konsumverhalten rücken in den Fokus.
Am Tag der Offenen Moschee (TOM) stellen die Gemeinden diesmal einen verantwortungsvollen Umgang mit den knappen Ressourcen in den Mittelpunkt. Rund 1000 Moscheegemeinden bundesweit laden in diesem Jahr wieder interessierte Besucherinnen und Besucher ein.
Mit dem diesjährigen Thema möchten Muslime auf den fortschreitenden Klimawandel und die Gefahr der Ressourcenknappheit eingehen. „Nach islamischem Verständnis habe der Mensch eine besonders hervorgehobene Stellung in der Schöpfung. Alle Ressourcen sind Gaben Allahs, die der Mensch nutzen, verwalten, bebauen, bewohnen kann. Gleichzeitig trägt er die Verantwortung, die Erde zu bewahren und zu beschützen“, erklärt der KRM.
Es geht aber auch darum, mehr Sensibilität für die Themen Klima und Umwelt zu entwickeln“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). „Wir können unsere verschwenderische Lebensweise nicht fortführen, wenn in Pakistan oder in anderen Teilen der Erde Menschen ihren Lebensraum aufgrund unserer Emissionen verlieren“, so Mete weiter.
Der Zentralrat der Muslime (ZMD) betonte ebenfalls, mit dem Motto „knappe Ressourcen – große Verantwortung“ solle das Bewusstsein geschärft werden für ein nachhaltiges und klimagerechten Leben. Zur Bekämpfung des Klimawandels brauche es tiefgreifende strukturelle Veränderungen sowie Änderungen im Verhalten – auch bei Muslimen, Moscheen und muslimischen Einrichtungen.
Der stellvertretende DITIB-Vorsitzende Abdurrahman Atasoy betont, dass die Menschheit gemeinsam viel bewegen könne. „So, wie jede und jeder von uns Teil des Problems ist, so ist jede und jeder auch Teil der Lösung“, so Atasoy auf der TOM-Veranstaltung in Köln. In der Kölner Zentralmoschee der DITIB gehörten Führungen, Vorträge wie „Moscheen zwischen Klimakrise und Transformation“ oder auch ein „Ressourcenparcours für Jung und Alt“ zum Programm.
Im Gegensatz zu den letzten zwei Jahren war der Andrang dieses Jahr enorm. „Dieses Jahr wurden am Tag der offenen Moschee unsere Erwartungen übertroffen“, erklärt Muhammed Çoban aus Bremen auf Anfrage von IslamiQ. Personen aus Politik, Land, Kommune und verschiedenen Einrichtungen kamen in mehreren Moscheegemeinden in Bremen zusammen. „Es war ein Tag der Begegnung, vor allem aber des Austausches“, so Çoban.
Auch in Hamburg kamen viele Besucher zusammen. „Auch wenn unsere Moscheen das ganze Jahr über ihre Türen geöffnet haben, gehört der TOM zu den Highlights unserer Gemeindearbeit“, erklärt Davut Yılkın gegenüber IslamiQ. Als Jugendorganisation haben Yılkın und seine Freunde tatkräftig die Moscheegemeinden dabei unterstützt, den Tag der offenen Moschee (TOM) mitzugestalten. In Hamburg wird es dieses Jahr neben einer Moscheetour auch eine Islamwoche geben. (dpa, iQ)