Berlin

Moschee mit Parole beschmiert

Ein Mann hat am Mittwoch in Berlin eine Moschee mit politischen Parolen beschmiert. Als Anlass nahm er dafür die Proteste gegen die Regierung im Iran.

06
10
2022
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Polizei-Behörde Ermittler Rechtsextremisten
Polizei-Behörde © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Ein 34-jähriger Mann hat in Berlin-Tempelhof eine Moschee mit Farbe beschmiert. Am Mittwochnachmittag soll der Mann die Worte „Tod dem Chamenei“ auf Arabisch mit einen ungefähr 0,5 × 2 Meter großen Schriftzug mit politischer Botschaft an die Außenfassade der Moschee gesprüht haben, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Als alarmierte Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, war der Mann noch am Tatort. Seine Personalien wurden aufgenommen. Nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung sei er entlassen worden. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt nun in dem Fall.

Chamenei ist der Name des obersten geistlichen Führers des Iran. In dem Land wird seit September gegen die Machthaber des Landes protestiert.

2021: 662 Angriffe auf Muslime und Moscheen

Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland 662 Angriffe auf Muslime und Moscheen gegeben. Bei den Tätern handele es sich überwiegend um Rechtsextreme. Zu den erfassten Straftaten zählten etwa Hetze im Internet, Drohbriefe und persönliche Angriffe, aber auch Sachbeschädigung und Schmierereien. Bei den Taten wurden demnach 17 Menschen leicht oder schwer verletzt. Die Behörden registrierten alleine in 46 Fällen Anschläge, Schmierereien und Schändungen auf und von Moscheen.

Die endgültigen Zahlen für 2021 dürften laut Experten noch höher liegen, weil erfahrungsgemäß noch etliche Nachmeldungen dazukämen und ein Großteil der Übergriffe von Betroffenen aus Scham oder Scheu vor den Behörden gar nicht erst zur Anzeige brachten. 2017 waren es 950 Straftaten gewesen, 2018  824 Taten, 2019 884 und 2020 901 Taten. (dpa, iQ)