Vor mehr als zwei Jahren tötete ein Rassist in Hanau neun Menschen. Die Ausstellung über die Ermittlungspannen hat hohe Wellen geschlagen. Nun soll sie auch in Hanau gezeigt werden.
Im Gedenken an die neun Opfer des rassistischen Anschlags zeigt die Stadt Hanau im kommenden Jahr eine Ausstellung im Rathaus. Die Schau der Recherchegruppe „Forensic Architecture/Forensis“ mit dem Titel „Hanau 19. Februar 2020 – Drei Jahre Erinnerung und Aufklärung“ werde vom 19. Januar bis 19. März im Foyer des Neustädter Rathauses am Hanauer Marktplatz zu sehen und täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet sein, teilten die Initiative 19. Februar und die Stadt am Mittwoch mit.
Geplant seien Führungen mit Betroffenen sowie ein Begleitprogramm. Schulklassen könnten zudem auch außerhalb der Öffnungszeiten einen Termin vereinbaren.
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt von Forensic Architecture/Forensis, des Frankfurter Kunstvereins, der Stadt Hanau und der Initiative 19. Februar Hanau. Sie war im Sommer 2022 erstmals im Frankfurter Kunstverein präsentiert worden. Ein Teil davon dokumentiere in einer Zeitleiste sowie in Videorekonstruktionen sehr detailliert die Tatnacht und thematisiere dabei „insbesondere die Fehler und Versäumnisse der Polizei“, hieß es in der Mitteilung. Ein zweiter Teil zeichne den Kampf der Angehörigen, Überlebenden und ihrer Unterstützerinnen und Unterstützer um Erinnerung und Aufklärung nach. Sie wird unter anderem vom Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main und vom Haus der Kulturen der Welt in Berlin unterstützt.
Ein 43-jähriger Deutscher hatte am 19. Februar 2020 in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven erschossen. Danach tötete er seine Mutter und sich selbst. Zu den Opfern gehörten Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili-Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. (dpa, iQ)