Freitagspredigten, 04.11.2022

Infak, Ihsân, Begrüßung

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um „Infak“. Infak bedeute wörtlich „ausgeben, weggeben“. Im Islam sei mit Infak das wohltätige Geben gemeint, also das Spenden um Allahs Willen. Infak führe nicht nur zu Rechtschaffenheit und reinige den Nafs und den Besitz. Es habe auch einen positiven Effekt auf die Psyche des Menschen. Muslime wissen, dass die Versorgung von Allah komme. Deshalb sei es auch wichtig auf Allahs Weg zu spenden.

Wohltätigkeit ändere eine Gesellschaft zum Positiven. Sie trägt zur Erziehung der Nachkommen bei. Wohltätigkeit erhält eine Gesellschaft. Sozialer Zusammenhalt und Solidarität tragen zu einem positiven Sozialleben bei. Sie sorgt für Frieden innerhalb der Gesellschaft. Ein Schüler, den wir heute unterstützen, wird der Lehrer von Morgen, ja vielleicht sogar ein Pionier sein. Die Wohltätigkeit von heute wird schon morgen Früchte tragen.

Quintessenz des Glaubens (Ihsân)

Die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer Freitagspredigt die Quintessenz des Glaubens. Der Islam und der Glaube erreiche nur mit dem Bewusstsein des Ihsâns also des Guttuns ihren Höhepunkt im vollkommenen Sinne. Der Mensch, geschaffen als das wertvollste Geschöpf, wurde nicht unbeaufsichtigt und hilflos gelassen. Der Weg der Rechtleitung wurde durch die Propheten und die gesandten Bücher immer wieder gezeigt. Im Koran werde der Muslime daran erinnert, dass die Menschen von Allah ständig begleitet werden.

Eine gläubige Person, die sich der Tatsache bewusst sei, dass Allah sie immer sehe, führe ihre Gottesdienste mit Aufrichtigkeit nur um Allahs Willen aus. Sie sei mitfühlend und liebevoll gegenüber ihrem Ehepartner, ihren Kindern, Eltern, Bedürftigen und allen Lebewesen. Ihr alltägliches Leben basiere in allen Bereichen auf Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit.

Begrüßung im Islam

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) wird diese Woche die Begrüßung im Islam behandelt. Der Islam habe die Muslime zu Brüdern und Schwestern erklärt und den Fortbestand dieser Brüderlichkeit an bestimmte Grundsätze geknüpft. Einer von ihnen sei der Gruß. Gegenseitige Grüße trage dazu bei, die Zuneigung zwischen den Muslimen zu verbreiten und das Gefühl der Brüderlichkeit zu stärken. Das Grußwort „Selam (Friede)” sei einer der schönsten Namen Allahs.

Bei jeder Begegnung solle das Gepräch mit dem Gruß eröffnet werden. Denn der Gruß stelle eine Basis für das Kennenlernen, das Zusammenwachsen, für die Liebe und den Frieden dar. Es gehöre zu den guten Bräuchen, dass eine berittene bzw. fahrende Person den Fußgänger, der Fußgänger den Sitzenden, der Hintere den Vorderen und der Jüngere den Älteren zuerst grüßt.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.