US-Präsident Joe Biden hat im Gespräch mit Staats- und Parteichef Xi Jinping seine Sorge über Menschenrechtsverletzungen in China ausgesprochen.
US-Präsident Joe Biden hat im Gespräch mit Staats- und Parteichef Xi Jinping seine Sorge über Menschenrechtsverletzungen in China ausgesprochen. Nach Angaben des Weißen Hauses zeigte sich Biden bei dem Treffen am Montag auf der indonesischen Insel Bali auch besorgt über das chinesische Vorgehen in der Nordwestregion Xinjiang, in Tibet und in Hongkong.
Er habe auch Fälle von US-Bürgern angesprochen, die „fälschlicherweise“ in China inhaftiert seien oder die Volksrepublik nicht verlassen dürften, teilte das Weiße Haus mit.
In Hongkong geht die chinesische Regierung mit weitgehenden Sicherheitsgesetzen gegen die demokratische Oppositionsbewegung vor. Menschenrechtsgruppen werfen den chinesischen Behörden zudem vor, Minderheiten wie die Uiguren in Xinjiang sowie die Tibeter zu unterdrücken.
Am Mittwoch fand in Brüssel der „Internationale Uiguren Forum“ statt. Auf dem Forum berichteten auch Überlebende der Umerziehungslager in Ostturkestan unter Tränen über die Grausamkeiten und Folter, die sie und die anderen Uiguren im Lager erlebt haben. Alle gaben an, dass sie in den Umerziehungslagern nur drei Möglichkeiten hatten: Tod, Wahnsinn oder der Verlust ihrer Gesundheit. Doch gehören diese vier Überlebenden zu den wenigen, die sich von der Folter befreien und flüchten konnten.
Einer von ihnen ist Ömer Bekali. Im Jahr 2017 stürmen Polizisten sein Haus. Gefesselt und mit einem Sack über dem Kopf wird er abgeführt. Warum, wusste er nicht. Weder hatte er eine Straftat begangen, noch wurde er verurteilt. Er wurde vier Tage und vier Nächte lang unter unglaublichen und brutalen Folterungen festgehalten, bevor er in das Lager gebracht wurde. „Vor meiner Abführung in das Lager wurden meine Organe gründlich untersucht. Ich wurde an die Wand gehängt und mit Dingen wie Nadeln in die Genitalien gestochen“, erklärte Bekali. Durch die Folter habe man ihn dazu bringen wollen, Verbrechen zu gestehen, die er nicht begangen hatte. Bekali unterschrieb das vorbereitete „Geständnis“ trotz allem nicht. Im Lager fesselten sie seine Füße und Hände mit Eisenketten an die Decke. Bekali verbrachte acht Monate im Umerziehungslager. Seine Hände und Füße waren immer gefesselt. (dpa/iQ)