Berlin

Neues Bildungsportal zu Islam im Schulunterricht

Ein neues digitales Bildungsportal unterstützt künftig die Vermittlung islamischer Themen im Schulunterricht.

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2022
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Bildungsportal zu Islam im Schulunterricht ©
Bildungsportal zu Islam im Schulunterricht © Facebook, bearbeitet by iQ.

Ein neues digitales Bildungsportal unterstützt künftig die Vermittlung islamischer Themen im Schulunterricht. Das Angebot solle dazu beitragen, den Islam in seiner Vielfalt sichtbar zu machen und Stereotype abzubauen, teilte das für die Umsetzung des Projekts zuständige Berliner Museum für Islamische Kunst zum Start des Portals am Mittwoch mit.

Kulturelle und gesellschaftspolitische Themen

Es bietet Arbeitsmaterialien zu kulturellen Themen wie Musik, Kalligraphie und Architektur sowie gesellschaftspolitischen Feldern wie Chancengleichheit, Identität, Freiheit, Teilhabe und Toleranz. Zudem liefert das Portal Lehrkräften und Schulbuchredaktionen Hintergrundinformationen zu islamischer Religion und Kultur. Die Inhalte können insbesondere in den Fächern Musik und Kunst, Geschichte, Politik und Ethik genutzt werden.

„Gerade im schulischen Bereich gibt es noch viel Unwissenheit über den Islam“, sagte Miriam Kurz, Islamwissenschaftlerin und Mitarbeiterin an dem Projekt „Gemeinsame Vergangenheit – Gemeinsame Zukunft“, bei der Online-Präsentation des kostenfreien Angebots. Die Vielfalt des Islam stelle das Portal etwa anhand der sehr unterschiedlichen Moscheearchitektur in der islamischen Welt dar. Zudem biete es einen multiperspektivischen Ansatz zu kontroversen Themen wie etwa Kreuzzügen.

Bildungsportal soll Zusammenleben in Vielfalt fördern

Die Göttinger Islamwissenschaftlerin Riem Spielhaus bemängelte, islamische Themen seien – wenn überhaupt auf den Lehrplänen – oft immer noch von Konfliktnarrativen gesteuert, statt das Zusammenleben in Vielfalt zu fördern. Extremismus und Terrorismus sollten nicht die gängigen Vorstellungen beim Stichwort Islam sein.

Im Rahmen des Projekts wurde auch ein Brettspiel „Remedio“ entwickelt, bei dem die Spieler ein Heilmittel für den Emir des andalusischen Granada finden müssen. Auf der Suche nach medizinischem Wissen gewinnen die Spieler einen Eindruck vom Austausch zwischen Abendland und islamischer Welt im 14. Jahrhundert. Außerdem entstand für das Projekt eine „Toolbox“, die als Stichwortgeber für interkulturelle Gespräche genutzt werden kann. (KNA)