Die Schändung muslimischer Gräber in Iserlohn sorgte bundesweit für Entsetzen. Knapp ein Jahr nach der Tat dauern die Ermittlungen an.
Anfang des Jahres haben ein oder mehrere bisher unbekannt gebliebene Täter auf einem Teil des Hauptfriedhofs in Iserlohn, auf dem sich ca. 45 muslimische Gräber befinden, mehrere Grabstätten beschädigt. Daraufhin hat die Staatsanwaltschaft Hagen ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen Störung der Totenruhe und (gemeinschädlicher) Sachbeschädigung eingeleitet.
Auch knapp ein Jahr nach der Schändung der muslimischen Gräber in Iserlohn dauern die polizeilichen Ermittlungen noch an. Auf Nachfrage von IslamiQ teilt die zuständige Staatsanwaltschaft Hagen zum Stand der Ermittlungen mit, dass bislang kein Beschuldigter ermittelt werden konnte. „Allerdings finden zur Zeit beim Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen noch DNA-Auswertungen hinsichtlich von Spuren statt, die am Tatort gesichert werden konnten“, erklärt ein Oberstaatsanwalt aus Hagen.
In einer gemeinsamen Erklärung forderten die muslimische Gemeinden in Iserlohn nach dem Angriff, dass die Täter identifiziert werden und vor Gericht verklagt werden. „Die Angreifer, die nicht gefasst und zur Rechenschaft gezogen wurden, fassen ihren Mut und setzen ihre Angriffe fort“, heißt es in der Erklärung.
Die Tat sorgte bundesweit für Empörung. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) verurteilt die Schändung auf Schärfste. „Die Ehrung unserer Toten gehört zu den wichtigsten Elementen menschlicher Kultur – in jedem Land, in jeder Religion. Umso abscheulicher ist die Schändung muslimischer Gräber in Iserlohn.“ Selbst vor der Totenruhe mache die „Menschenfeindlichkeit der Täter“ keinen Halt, so Wüst.
„Was für eine schreckliche Tat! Solidarität mit der muslimischen Gemeinde in Iserlohn ist jetzt wichtig. Schön zu sehen, dass die Stadtgesellschaft in Iserlohn gegen Hass und Gewalt zusammenhält“, erklärte die Integrationsministerin Reem Alabali-Radovan.