Auf einer Podiumsdiskussion in Mainz sprechen muslimische und jüdische Vertreter über ihre Erfahrungen mit Antisemitismus und Islamfeindlichkeit. Die zunehmende Diskriminierung wirke sich negativ auf die religiöse Identitätsbildung aus.
In Kooperation mit der jüdischen Gemeinde von Rheinland-Pfalz organisierte die Schura Rheinland-Pfalz eine Podiumsdiskussion zum Thema „Religiöse Identität in Zeiten zunehmender antisemitischer und islamophober Ausgrenzung“. Diese fand am Dienstag in dem Veranstaltungssaal der IGBD-Moscheegemeinde in Mainz statt.
Unter den zahlreichen Gästen waren auch Experten, Akademiker, Vertreter des Landes und Vertreter von Religionsgemeinschaften und anderen zivilen Organisationen anwesend.
Nach einleitenden Begrüßungsworten durch den Vorsitzenden der Schura Rheinland-Pfalz,
Landesverband der Muslime, Akif Ünal und dem Vorsitzenden des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz, Avadislav Avadiev, haben beide auf dem Podium über ihre Erfahrungen mit Antisemitismus und Islamfeindlichkeit und deren Auswirkungen auf die religiöse Identitätsbildung gesprochen. Bereichert wurde die Podiumsdiskussion mit den religionspädagogischen Aspekten von Prof. Tarek Badawia, die von Herrn Abdul-Ahmad Rashid moderiert wurde. Zuletzt beteiligte sich das Publikum rege durch wichtige Beiträge zu Ihren Erfahrungen, die die Ernsthaftigkeit des Problems bekräftigte. Anschließend haben die Anwesenden, bei einem Imbiss, gegenseitig ihre Erfahrungen ausgetauscht und neue Kontakte wurden geknüpft.
Mit dieser Podiumsdiskussion haben beide Religionsgemeinschaften die Aufmerksamkeit auf gemeinsame Herausforderungen durch Antisemitismus und Islamfeindlichkeit und Ihre Auswirkungen in der Identitätsbildung gelegt und gemeinsame Lösungswege, hauptsächlich durch Bildungsarbeit, aufgezeigt. „Wir muslimische und jüdische Religionsgemeinschaften sehen gemeinsam die Gefahr der zunehmenden Diskriminierung und Ausgrenzung in der Gesellschaft auf die religiöse Identitätsbildung. Mit der Podiumsdiskussion haben wir ein Thema angesprochen, dass vor allem bei Jugendlichen auf Betroffenheit gestoßen ist.“, so Ünal.
„Antisemitismus und Islamophobie kann man nur bekämpfen, wenn man dieses Problem mit allen Menschen, im Dialog, an- und bespricht. Der Kampf gegen Antisemitismus und Islamophobie ist nicht nur Aufgabe der Religionsgemeinschaften, sondern es betrifft die ganze Gesellschaft. Um unsere Demokratie, unser Zusammenleben, zu wahren, ist eine stetige Zusammenarbeit aller von Nöten.“ fügt Avadiev hinzu.
Auch Staatssekretär David Profit verdeutlichte in seiner Rede die Wichtigkeit der Veranstaltung. „Das Gespräch zwischen einer muslimischen und einer jüdischen Religionsgemeinschaft und der Wille, gemeinsam gegen antisemitische und antimuslimische Haltungen vorzugehen, ist das richtige Signal. Die Landesregierung steht an der Seite aller, die dies tun und leistet dazu auch ihren Beitrag“, erklärt Profit.
Der Schura Rheinland-Pfalz Landesverband der Muslime und der Landesverband der
Jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz möchten sich auch in Zukunft gemeinsam gegen Vorurteile, Diskriminierung, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit stellen.