Dortmund

Stadt will Straße nach Dr. Safiye Ali benennen

In Dortmund hat die Stadtverwaltung beschlossen, die Wegbereiterin für Frauen in der Medizin, Dr. Safiye Ali Kerker, zu würdigen.

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12
2022
Dr. Safiye Ali
Ehrung: Dr. Safiye-Ali-Str. © Google-Maps, bearbeitet by iQ.

70 Jahre nach dem Tod von Dr. Safiye Ali Krekeler will die Stadt Dortmund, die Wegbereiterin und Pionierin für Frauen in der Medizin würdigen. Die Grabstelle auf dem Hauptfriedhof soll mit einem Gedenkstein zu versehen sowie zum ehrenden Gedenken einen nach ihr benannten Preis für Kindermedizin und -gesundheit vergeben werden. Zudem hat die Bezirksvertretung der Innenstadt-Nord die Umbenennung der Speestraße in Dr. Safiye-Ali-Straße beschlossen.

Der geplante „Dr. Safiye Ali Krekeler-Preis für Kindermedizin und -gesundheit“ soll alle zwei Jahre für herausragende Leistungen der Kindermedizin und Kinderchirurgie sowie die Förderungen der Kindergesundheit verliehen werden. Mit der Auszeichnung sind ein Preisgeld von 20.000 Euro und eine Festveranstaltung verbunden.

„Wir in der Stadtverwaltung sind froh, nicht nur eine besondere Frau und Medizinerin, sondern auch eine Pionierin der deutsch-türkischen Beziehungen zu ehren“, hob Stadtdirektor Jörg Stüdemann zuvor hervor. „Zwar befindet sich in Dortmund das größte westfälische Kindermedizinzentrum, jedoch gibt nicht so viele Auszeichnungen für Kindermedizin und -gesundheit in Deutschland. Die Ehrung Dr. Safiye Ali Krekelers gab den Anlass, mit der Auszeichung ‚Dr. Safiye Ali Krekeler-Preis‘ den noch fehlenden Akzent zu setzen“, erklärte der Stadtdirektor.

Dr. Safiye Ali Krekeler (1894 bis 1952) war Ärztin und gilt in der Türkei als Wegbereiterin für Frauen in der Medizin. Zuletzt praktizierte sie auch in Dortmund, wo sie 1952 starb.

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
Die Speestraße in Dortmund ist nach Admiral Maximilian Reichsgraf von Spee (1861-1914), einem Militaristen und Kolonialbefürworter, benannt worden. Eine Namensänderung ist schon länger geplant. Natürlich ist der Name "Spee" griffiger und schneller zu schreiben als der Name der türkischen Ärztin, aber die Dortmunder (m/w/d) werden sich schon daran gewöhnen. Türkische Namen sind nun mal in Deutschland eher ungewohnt und etwas schwierig auszusprechen. In den Schulen wird ja auch primär Englisch, Französisch oder Spanisch gelehrt.
18.12.22
19:41
Thomas sagt:
Unmöglich! Die eigene Geschichte und die Menschen , die für Deutschland gestorben sind, in den Dreck ziehen .Graf von Spee ist am 08.12.1914 mit seinen beiden Söhne im Kampf gegen die Royal Navy bei den Falklandinseln gefallen. Das war im 1.Weltkrieg und hatte nichts mit Nationalsozialismus zu tun . Auch war Deutschland nicht Verursacher des 1.Weltkrieges . Dieser wurde durch eine komplizierte Bündnisstruktur der damaligen Mächte ausgelöst. Die Türkei war damals mit dem deutschen Kaiserreich auf das engste verbündet und kämpfte einen blutigen Kampf gegen das britische Empire auf den Dardanellen .Im Rahmen seiner Berufslaufbahn bei der Deutschen Marine hatte Spee natürlich auch mit der Kolonialpolitik zu tun. Diese wurde damals von allen Großmächten betrieben . Wenn aus heutiger Sicht alles anders betrachtet wird , dann mögen die heutigen Entscheidungsträger hoffentlich daran denken, wie Ihre Taten in der Zukunft betrachtet werden. Und vielleicht noch mit typisch deutscher Arroganz in anderen Ländern intervenieren, dass dort die Straßennamen auch zügig geändert werden, da deren Könige , Kaiser , Politiker , Unternehmer und Offiziere ja auch alle verbrecherische Nichtsnutze waren. Vielleicht mal Belgien auf König Leopold und seine Untaten im Kongo ansprechen ( 10 Millionen Tote und ein Meer von abgehackten Händen, Armen und sonstigen Körperteilen ) . Oder in der Türkei mal wieder wegen Armenien anklopfen. Und dann erst Königin Viktoria von England - die ersten Konzentrationslager für Frauen und Kinder für die Buren in Südafrika errichtet und dann auch noch die Großmutter von KaiserWilhem II. Sofort alles was Ihren Namen trägt umbenennen . Wenn man die Tradition vernichtet, muss man sich nicht wundern, dass keiner mehr da ist, der für die Gegenwart und Zukunft kämpft . Oder glaubt irgendjemand im Ernst , dass für unseren heutigen Politiker und das Land , das Deutschland geworden ist, noch viele kämpfen , geschweige sterben würden. Wenn Deutschland die Ukraine wäre würde der Krieg keine Woche gedauert haben. Viel Spaß in der Zukunft. Zum Glück muss ich die nicht mehr erleben.
06.04.23
13:23