Berlin

Kein Platz mehr für muslimische Gräber in Berlin

Immer mehr Muslime wünschen sich eine Bestattung in Deutschland. In Berlin mangelt es an muslimischen Grabflächen.

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01
2023
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Grabfeld Ruhefrist, Germersheim
Muslimisches Grabfeld, Germersheim © Shutterstock, bearbeitet by iQ

In Berlin fehlen muslimische Grabflächen. Islamische Bestattungen müssten gestoppt werden, der Zustand sei „unerträglich“, da es keinen Platz mehr gibt. Im Bezirk Spandau können ab April für „voraussichtlich ein Jahr keine weiteren Nutzungsrechte für Bestattungen auf dem Landschaftsfriedhof Gatow mehr erteilt werden.“, so der Bau- und Umweltstadtrat Thorsten Schatz (CDU) laut einem Bericht der „Berliner Morgenpost“.

Der Friedhof Gatow gilt als der fast einzige Ort für muslimische Beerdigungen in Berlin. Sofern keine alternativen Flächen zur Verfügung stehen, führt dies zu einem Stopp für Bestattungen nach islamischem Ritus in Berlin. Die Islamische Föderation in Berlin und die Senatsverwaltung für Umwelt wurden bereits über die Notlage in Kenntnis gesetzt. 

Jan Thomsen, Sprecher der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, erklärte, dass die Entscheidung zur Einrichtung von neuen Grabfeldern für muslimische Bestattungen allein bei den jeweiligen Gemeinden liege. Allerdings müssten die Flächen auch dafür geeignet sein. 

Fast alle Kapazitäten erschöpft

Auch auf den anderen Friedhöfen mit muslimischen Grabfeldern seien die Kapazitäten erschöpft. Aktuell seien nur Nachbeisetzungen möglich, so Thomsen. Die Einrichtung von neuen Flächen sei „unbedingt erforderlich“.  Er gehe davon aus, dass im Laufe des aktuellen Jahres „neue Grabfelder für muslimische Bestattungen auf mindestens drei weiteren Friedhöfen eröffnet werden“, so Thomsen weiter.

Ein Teil der Muslime nimmt auch Friedhöfe in Anspruch, die keine gesonderten muslimischen Grabfelder haben. Die Ausrichtung des Grabes gen Mekka sei hier von Bedeutung.