Freitagspredigten, 27.01.2023

Tawba, vorbildliche Jugend, freiwillige Gebete

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt die Tawba. In der heutigen Welt werde mehr Wert auf den Körper gelegt als auf die Seele und Spiritualität. Natürlich sei beides wichtig. Das Äußere zu pflegen und zu schützen sei etwas leichter, als auf das Innere Acht zu geben.

Sünden gehören beispielsweise zu den Dingen, die die Seele schwächen und verletzen – selbst wenn der Mensch das nicht bemerke. Gleichzeitig können man sie nicht vollkommen meiden. Umso wichtiger sei es Allah um Hilfe und Schutz zu bitten. Ein gottesbewusster Muslim empfinde es schon als Sünde, wenn er seiner Aufgabe gegenüber Allah, den Menschen und der Schöpfung, welche er ihm anvertraute, nicht gebührend gerecht werde.

Allah schickte den Menschen mit einer reinen Seele auf die Erde. Das Bemühen sollte es sein, im Zustand einer gereinigten Seele wieder zu ihm zurückkehren. Deshalb sei es notwendig, sie zu reinigen und zu erziehen. Sich aufrichtig an Allah zu wenden sei der einzige Weg, um ewige Glückseligkeit zu erreichen. Dass Muslime an Allah zugewandt sind, erkennen man daran, wenn sie seine Gebote und Verbote als Lebensprinzipien einhalten und ihn wegen den Sünden um Vergebung bitten. Solange Muslime Allah nichts beigesellen, können sie auf seine Vergebung hoffen.

Vorbildliche Jugend

Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) widmet sich in ihrer Freitagspredigt dem Thema der vorbildlichen Jugend des Korans. Die Jugend sei das verrückteste, aufregendste und aktivste Alter des Menschen, in dem er allmählich beginne, die Last der Verantwortung zu tragen.

In der Jugendzeit nehme die Persönlichkeit Gestalt an. Dabei sei es enorm wichtig, sich im Kreis guter Freunde zu befinden und sich Vorbilder auszusuchen, die ein islamkonformes Leben führen. Der Koran, der lebenslange Begleiter der Muslime, biete diese Vorbilder in Fülle an. Er sporne die Gläubigen dazu an, sich ein Beispiel an jungen Menschen zu nehmen, die Allah achten, sich selbst kennen, der Gesellschaft Vertrauen entgegenbringen, gut gebildet, prinzipientreu, fleißig, ehrlich und anständig seien.

Jugendliche sollten sich unter anderem die Propheten Ibrahim (a), Yusuf (a) und dem Propheten Muhammad (s) als Vorbilder nehmen, statt die Persönlichkeit aus der virtuellen Welt. Auch wenn der Alltag in der Schule, im Beruf oder in der Familie etwas turbulent zugehe, sollten Jugendliche niemals ihre religiöse und geistige Entwicklung vernachlässigen.

Freiwillige Gebete

Die Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) thematisiert diese Woche die freiwilligen Gebete. Die von Allah zur Pflicht erkorenen Pflichtgebote  an oberster Stelle als bewußtlebende Muslime. Verrichten man sie, so folgen man den Geboten Allahs. Handlungen, die nicht verpflichtend sind, werden Nâfile-Ibâdât genannt.

Wenn ein Muslim, Nâfile-Ibâdet verrichtet, so folge er damit zugleich der Sunna  und erringe Zuneigung Allahs. Im Hinblick darauf lege der Prophet (s), großen Wert auf freiwillige, über die Pflicht hinausgehende Formen der Ibâdât. Die wichtigsten Nâfile-Gebete seien die Sunna-Gebete bei den täglichen Gebeten, dann das Duha-Gebet (im Türkischen auch Kuşluk Namazı genannt), das Evvâbin-Gebet, das in der Nacht verrichtete Tehedschüd-Gebet und schließlich das Tesbih-Gebet. Darüber hinaus gäbe es Nafile-Gebete für die besonderen, Kandil genannten Nächte, und auch noch andere Formen des Gebets, die einem Muslim noch zusätzlichen spirituellen Gewinn eintragen.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.