Auch im vergangenen Jahr ist die Islamfeindlichkeit in Europa gestiegen. In einem aktuellen Bericht fordert ein Kollektiv von der EU-Kommission einen Koordinator für antimuslimischen Hass.
Im Bericht der CCIE (Collective for Countering Islamophobia in Europe) wird die EU-Kommission aufgefordert, dringend einen Koordinator für antimuslimischen Hass zu ernennen. Dem Bericht vom Mittwoch zufolge ist der Aufstieg der Islamfeindlichkeitin Europa stark mit dem Aufstieg des Nationalismus in europäischen Ländern verbunden. Demnach ließe sich im Jahr 2022 ein „bemerkenswerter Anstieg der Islamophobie und der von ihr inspirierten Politik“ erkennen.
Die Organisation betonte, dass Islamfeindlichkeit in Europa oft geleugnet und heruntergespielt werde und dass dies nicht viel dazu beigetragen habe, den Aufstieg der extremen Rechten zu stoppen. Es forderte die EU-Kommission auf, einen Koordinator für antimuslimischen Hass zu ernennen, um „wirksam gegen rechtsextremen Hass und Rassismus zu kämpfen“ und Verdachtsmomenten „aus dem Kampf gegen Radikalisierung und Separatismus“ ein Ende zu bereiten. Es sei wichtig sicherzustellen, dass Sensibilisierungsmaßnahmen zu Rassismus und Diskriminierung von Muslimen in der formellen und informellen Bildung, einschließlich der Erwachsenen- und Lehrerausbildung, angeboten werden.
Für die CCIE muss mehr getan werden, um die Diskriminierung von Muslimen bei der Anwerbung und Bildung zu bekämpfen. Im Jahr 2022 wurden der Organisation 787 islamfeindliche Fälle gemeldet, darunter 527 islamfeindliche Taten, 467 wegen Diskriminierung, 128 wegen Provokation, 71 wegen Beleidigung, 59 wegen moralischer Belästigung, 44 wegen Verleumdung, 27 wegen körperlicher Gewalt und 33 im Zusammenhang mit dem Kampf gegen Radikalisierung und Separatismus. (aa)