Erneut wollte ein Rechtsextremist den Koran vor der türkischen Botschaft in Stockholm verbrennen. Dieses mal wird die Kundgebung jedoch von der schwedischen Polizei untersagt.
Nach einer islamfeindlichen Koranverbrennung in Schweden, die den erhofften Nato-Beitritt verzögert hat, ist eine erneute Aktion dieser Art untersagt worden. Ein entsprechender Antrag sei abgelehnt worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit.
Islamfeindliche Protestaktionen hatten schon im Januar für Ärger gesorgt. Der Rechtsextremist Rasmus Paludan hatte sich mit seinen Anhängern zu einer antimuslimischen Aktion versammelt. Dabei wurde eine Koranausgabe von Paludan verbrannt. Die Videos der Aktion wurden später ins Internet gestellt.
Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte als Reaktion gedroht, Schweden könne bei seinem Nato-Antrag nicht mit seiner Unterstützung rechnen. Ankara blockiert Schwedens gemeinsam mit Finnland geplanten Beitritt zu dem Verteidigungsbündnis seit langem. Alle 30 Nato-Mitglieder müssen den Beitritten zustimmen, 28 haben das bereits getan. Nur Ungarn und die Türkei fehlen noch.
Die nun untersagte Versammlung hätte schwerwiegende Störungen der nationalen Sicherheit verursachen können, schrieb die Behörde nach einem Dialog mit dem Nachrichtendienst Säpo. Nach Angaben des Rundfunksenders SVT sollte die Demonstration am Donnerstagnachmittag wieder vor der türkischen Botschaft in Stockholm stattfinden. Zuvor hatte die Säpo unter anderem mit Blick auf die Reaktionen auf das Abbrennen der heiligen Schrift vor der Botschaft im Januar vor erhöhter Terrorgefahr gewarnt. (dpa, iQ)