Am 19. Februar jährt sich der rassistische Anschlag in Hanau zum dritten Mal. Im Gedenken an die Opfer wollen Angehörige sowie Vertreter aus Politik und Gesellschaft gegen Hass und Hetze eintreten.
Zum dritten Jahrestag des rassistischen Anschlags in Hanau werden auch Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am 19. Februar in der Stadt erwartet. Zusammen mit dem Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky lade Rhein zu einer öffentlichen Gedenkstunde auf dem Hanauer Marktplatz ein, teilte die Stadt am Freitag mit.
„Für die Angehörigen ist es ein besonderer und ein besonders trauriger Tag. Die Hanauer Stadtgesellschaft wird ihnen zeigen: Wir vergessen nicht, wir stehen zusammen – und dieses Zeichen geht von unserer Stadt hinaus ins Land“, erklärte Kaminsky. „Der Anschlag traf uns alle und wir sind alle aufgefordert, für Toleranz und Menschenwürde aufzustehen. Rechte Hetze, Hass und Gewalt haben in Hanau keinen Platz, sie dürfen nirgends Raum haben.“
Ein 43-jähriger Deutscher hatte am 19. Februar 2020 neun Menschen aus rassistischen Motiven erschossen. Danach tötete er seine Mutter und schließlich sich selbst. Zu den Opfern gehörten Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili-Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov.
Der 19. Februar werde immer dem Gedenken an die neun Opfer gewidmet sein, sagte Rhein. „Nichts kann uns davon abhalten, an diesem Tag an die zu erinnern, die uns von einem rückgratlosen Rassisten entrissen worden sind“, ergänzte er.
Auch Faeser ist laut Stadt zu der Gedenkstunde auf dem Marktplatz eingeladen, an der Opfer-Angehörige und Vertreter aus Politik, Religion, Wirtschaft und Gesellschaft teilnehmen wollen. Zusammen mit Rhein und Kaminsky werde Faeser im Stillen im Namen der Bundesrepublik Deutschland, des Landes Hessen und der Stadt Hanau auf dem Hanauer Hauptfriedhof gedenken.
Für jedes der Opfer werde dort ein Blumengesteck niedergelegt, ebenso auf Friedhöfen, auf denen die anderen Opfer beerdigt sind: in Dietzenbach, Offenbach sowie in der Türkei, in Rumänien und in Bulgarien. Zudem lädt die Initiative 19. Februar, in der sich Hinterbliebene und Betroffene zusammengeschlossen hatten, am Abend zum gemeinsamen Gedenken an den beiden Tatorten in der Hanauer Innenstadt sowie im Stadtteil Kesselstadt. (dpa, iQ)