NRW

Erste Bildungsveranstaltung rund um Schule, Migration, Vielfalt

Bei der Bildungsveranstaltung edu:regio handelt es sich um eine Premiere in NRW. Schule sei Spiegel der Gesellschaft – und entsprechend breit falle das Programm aus, sagt der veranstaltende Verband.

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02
2023
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Demokratie , Projekt unterstützt Berufsschüler mit Migrationserfahrung (c)shutterstock, bearbeitet by iQ
Projekt unterstützt Berufsschüler mit Migrationserfahrung, Demokratie (c)shutterstock, bearbeitet by iQ

Mit einem weitgefächerten Programm rund um das Schulleben hat am Freitag die zweitägige Bildungsveranstaltung edu:regio als Premiere in NRW begonnen. „Schule ist Spiegel der Gesellschaft und greift viele aktuelle gesellschaftspolitische Themen auf“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbands Bildungsmedien (VBM), Ilas Körner-Wellershaus, der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Daher befassten sich die Fortbildungen, Foren und Vorträge auch etwa mit Migration, der Integration geflüchteter Schülerinnen und Schüler, Diversität oder Rassismus.

Schüler mit Migrationshintergrund und Rassismuserfahrung 

Das neue Angebot richtet sich an Lehrkräfte, Schulleitungen oder auch IT-Verantwortliche in NRW, wie der VBM mitteilte. Im Fokus steht digitales Lehren und Lernen – etwa zur Leseförderung in Grundschulen, wo Studien bei vielen Kindern erhebliche Defizite festgestellt hatten. Es werde derzeit intensiv über den Einsatz digitaler Medien schon bei den Jüngsten diskutiert, berichtete Körner-Wellershaus. Dabei gehe es weniger um ein „Entweder-Oder“, sondern ein ausgewogenes „Sowohl-als-Auch“ in der Debatte über analoges und digitales Lernen bereits in der Primarstufe. Für Lehrerinnen und Lehrer sowie Bildungsverlage sei die Frage wichtig, welchen Nutzen Digitalisierung für die Schülerschaft in fachlicher, methodischer, didaktischer und entwicklungspsychologischer Hinsicht haben könne.

Thematisiert wird zudem, wie Heranwachsende sicher im Netz recherchieren, sie Fake News von seriösen Nachrichten unterscheiden lernen und wie sie für die Schattenseiten von Social Media zu sensibilisieren sind. Einige Prominente sind in Düsseldorf vertreten. So gibt Sozialaktivist Ali Can – Leiter des VielRespektZentums in Essen – Tipps zum Umgang in Schulen, wenn dort Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund Rassismus erfahren haben. Eine Vertreterin der Wim Wenders Stiftung will sich für Filmbildung in Schulen starkmachen. Die Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW ist beteiligt, ebenso der Philologenverband NRW sowie Lehrkräfte, die von ihren Erfahrungen im Unterricht berichten.

„Schulpolitik ist Ländersachse“

Der VBM ist nach eigenen Angaben der führende Zusammenschluss professioneller Bildungsmedienanbieter in Deutschland. Der Verband war früher ideeller Träger der alljährlich stattfindenden Bildungsmesse didacta, hatte aber 2020 die Kooperation mit dem Didacta Verband der Bildungswirtschaft beendet und eine Neuausrichtung beschlossen. Am 6. Mai soll es eine edu:regio in München geben, im Frühjahr 2023 sei eine Veranstaltung in Hannover geplant. Da Schulpolitik Ländersache sei, sie in den Ländern auch unterschiedlich gestaltet werde, halte man eine regionalere Ausrichtung bei Bildungstagungen und -messen für sinnvoll, betonte der VBM-Vorsitzende. (dpa/iQ)