Freitagspredigten, 17.03.2023

Rassismus, Diskriminierung, Vorbereitungen auf den Ramadan

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um Rassismus. Rassismus sei ein Problem, das alle Menschen betrifft. Dem Propheten (s) zufolge seien also alle Menschen gleichwertig. Sie seien wie die Zähne eines Kammes, wie es in einer Überlieferung heißt. Menschen wünschen sich Ansehen und einen hohen Status. Das liege in ihrer Natur. Doch sich aufgrund von Herkunft oder Abstammung überlegen zu fühlen, also Eigenschaften, die man sich nicht aussuchen könne, zeugevon mangelnder Reife und Einsicht.

Rassismus sei ein Verbrechen gegen die Menschheit. Dabei erinnere die IGMG an den Anschlag in Hanau und das Attentat Christchurch im Jahr 2019, bei dem 51 unschuldige Menschen getötet wurden.

Rassismus äußere sich in vielen Formen. In Blicken, in Worten oder in Angriffen auf Andersgläubige und das, was für sie heilig und wertvoll sei. So wie bei den Koranverbrennungen. Rassisten möchten durch solche Aktionen die Gesellschaft spalten und das friedliche Miteinander verhindern. Umso entschiedener sollten Verantwortungsträger solche Taten verurteilen und entsprechende Schritte einleiten. Vor allem in dieser Zeit, in der Menschenrechte, Freiheit und Solidarität großgeschrieben werden. In diesem Sinne rufe die IGMG alle dazu auf, sich gegen jede Form von Rassismus zu stellen.

Diskriminierung und Rassismus sind verurteilt

Die Freitagspredigt der Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt die Themen Diskriminierung und Rassismus. Nach dem Islam sei es nicht zu akzeptieren, dass jemand aufgrund von Sprache, Religion, Farbe, Geschlecht, Ethnie oder einer Eigenschaft, die aufgrund seiner Schöpfung herrühre, ausgegrenzt oder diskriminiert werde. Alles gehöre Allah. All diese Unterschiedlichkeit zu respektieren und zu bewahren, gehört zur Verantwortung der Menschheit.

Der Prophet (s) wurde als Barmherzigkeit für die Welten gesandt. Er zerbrach die Ketten von Rassismus und Unwissenheit, Fanatismus und blinder Engstirnigkeit. Trotz der Unterschiede zur Sprache, Farbe, Sitte und Tradition errichtete er eine vorbildhafte Gemeinschaft, die sich auf Geschwisterlichkeit stützte. Mit dieser Annäherung bot er die schönsten Beispiele dafür, dass die Unterschiede zur Ethnie, politische Ausrichtung, Rechtsschule und mystischen Richtung einer Gesellschaft kein Grund für Ausgrenzung und Wirre, sondern eine wichtige Quelle des Reichtums angesehen werden können.

Der Weg des friedlichen Zusammenlebens sei möglich, indem Unterschiede nicht als Ursache von Konflikten, sondern als Beweise der göttlichen Macht angesehen werden. Außerdem sei der Mensch nicht aufgrund von Farbe, Sprache, Ethnie, Geschlecht und Nationalität, sondern aufgrund seines Menschseins wertvoll, zu ehren und mit all seinen Rechten unverletzlich. Das Leben jedes einzelnen Menschen sei besonders; seine Ehre und Würde seien vor jedem Übergriff bewahrt. Keine Begierde, kein Interesse und keine Ideologie in der Welt kann wertvoller sein als einen Menschen in der Welt am Leben zu erhalten.

Vorbereitungen auf den Ramadan

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Vorbereitungen auf den Monat Ramadan. Um im Ramadan die Gunst Allahs zu gewinnen, sollten Muslime ihre Herzen vom Schmutz der Sünden reinigen und sie mit Ibadat schmücken. Daher sollten sie ihn nicht unvorbereitet empfangen. Um sich auf den Ramadan vorzubereiten, sei es notwendig, sich im Voraus mit bestimmen Ibadas vertraut zu machen. Das rituelle Gebet komme zweifellos an vorderster Stelle. Daher sollten man die Pflichtgebete ausnahmslos verrichten und nebenher auch mit den freiwilligen Gebeten anfangen. Das Freiwillige Fasten im Monat Schaban bereitet Muslime auf das Pflichtfasten im Monat Ramadan vor.

Außerdem sollten Muslime schon jetzt anfangen täglich den Koran zu lesen. Diejenigen, die den Koran noch nicht lesen können, sollten einen Imam aufsuchen, um es von ihm zu erlernen.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.