ramadan 2023

Grußbotschaften zum Ramadan

Zum Beginn des diesjährigen Ramadan senden islamische Religionsgemeinschaften sowie andere Religionsvertreter Grußbotschaften an Muslime.

22
03
2023
0
Islamische Feste, Grußbotschaften zum Ramadan
Symbolbild: Vorbereitungen auf die islamischen Feste © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Der diesjährige Fastenmonat Ramadan beginnt morgen am 23. März 2023 und endet am Donnerstag, den 20. April 2023. Anlässlich zum Beginn des diesjährigen Ramadans senden islamische Religionsgemeinschaften sowie Kirchenvertreter und Politiker Grußbotschaften an Muslime.

„Ramadan bedeutet auch Hilfe und Fürsorge“

Ramadan, die Zeit der inneren Einkehr, der Barmherzigkeit, des Teilens und des Gebets. Kemal Ergün, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), ruft in seiner Botschaft zu Gebeten auf, dass die Welt friedlicher wird; dass Menschen in Not geholfen wird und auch, dass diejenigen, die menschliches Leid verursachen, zur Besinnung kommen und dass Gott ihnen vergibt. „Unsere Gedanken und Gebete werden zweifelsohne auch bei den Menschen in den Erdbebengebieten sein, die ihr Leben verloren haben oder nun schon seit mehr als einem Monat obdachlos sind.“

Der Ramadan sei zugleich auch der Monat, in dem der Koran verinnerlicht und gelebt wird. Er sei aber nicht nur eine Zeit der Besinnung auf Werte, sondern auch eine Zeit der aktiven Hilfe und Fürsorge. „Deshalb werden wir auch weiterhin Notleidende tatkräftig unterstützen und ihnen helfen. Aus der Ferne durch Spenden ebenso wie vor Ort durch die Verteilung von Lebensmitteln, Sachspenden und Gesundheitsvorsorge.“ Eine starke Gemeinschaft zeichne sich ganz besonders in Krisenzeiten aus.

Monat der Barmherzigkeit

Dr. Muharrem Kuzey, Bundesvorsitzender der DITIB, gratulierte zum Monat Ramadan und ruft auf, diesen Monat als Anlass zur Geschwisterlichkeit und zum Frieden, zum Wohlergehen und zur Rechtleitung der ganzen Menschlichkeit zu sehen. Es sei ein Monat der Mobilisierung, worin nicht nur unsere Egos gezügelt würden; sondern man sich bedürftiger, benachteiligter, obdachloser und vereinsamter Personen erinnert und diese beschützt wird.

Der Ramadan sei ein Monat, der Hunger und Durst zum Gottesdienst transformiert; Teilen zur Freude des Fastenbrechens umwandelt; Geschwisterlichkeit und Solidarität zur Festtagsfreude überführt. Der Ramadan beherberge aufrichtige Bindung und unzählige Verheißungen zu den Gottesdiensten in sich. Mit den Frühstücken vor der ‎Morgendämmerung (sahur), den Tarawih-Gebeten, den gegenseitigen ‎Koranrezitationen (muqabala), der Nacht der Bestimmung, sowie mit jedem einzelnen Element ist der Ramadan jeweils Anlass zu Barmherzigkeit und Segen. Als Überbringer des unendlichen Glücks ist der Ramadan ein Bündel an Gottesdiensten, sowie ein Bündel, um das Wohlwollen Allahs zu erlangen.

„Gemeinschaft und Solidarität mit den Schwachen“

ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek wünscht allen Muslimen einen gesegneten Ramadan und eine segensreiche Zeit der inneren Einkehr, des Gottesdienstes und der Vergebung und Gnade Gottes. Er hob den Effekt des Ramadans hervor, bei dem neben dem positiven gesundheitlichen Aspekt der Heilige Monat eine hohe identitätsstiftende Wirkung habe, die oft dazu führt, dass trotz körperlicher Einschränkung Muslime im Fastenmonat Ramadan überdurchschnittliche Leistung erbringen.

„Die Gemeinschaft und Solidarität mit den Schwachen und Armen ist vor allem in diesem heiligen Monat von großer Bedeutung.“, so Mazyek mit Blick auf die aktuelle Lage. Beeindruckend sei dabei das hohe Engagement und die ungebrochene Spendenbereitschaft der Muslime.

Christen und Juden übermitteln Wünsche

Christen und Juden in Deutschland haben Muslimen auch ihre Grüße übermittelt. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, wünschten am Mittwoch in Bonn Freude, Wohlergehen und Zuwendung. Der Zentralrat der Juden in Deutschland schrieb auf Twitter, er wünsche „allen Musliminnen und Muslimen einen gesegneten #Ramadan-Monat“.

Bätzing blickte auch auf Christentum und Judentum: „Dieses Jahr gibt es wieder eine zeitliche Überschneidung zwischen den verschiedenen Traditionen des Fastens, die Juden, Christen und Muslime pflegen. Die jüdischen Gläubigen bereiten sich auf Pessach vor, im Christentum kennt man die vierzigtägige Fastenzeit vor Ostern, im Islam wird der Ramadan begangen. Es ist schön, dass wir als Kinder Abrahams zur gleichen Zeit auf je eigene Weise fasten, beten und umkehren zu Gott.“ Wenn sich die Menschen im Gebet an Gott wenden, gewinnen sie nach Worten des Limburger Bischofs eine „neue Sensibilität“ für die Not von Mitmenschen. Es öffne die Augen für die Möglichkeiten, „den Schmerz der anderen zu lindern“. Bätzing erklärte, dass Gebete und Solidarität auch den Menschen in den Erdbebenregionen in der Türkei und in Syrien gälten sowie einem „gerechten Frieden“ in der Ukraine.

Bätzing würdigte auch eine Hilfsbereitschaft, die Kirchen- und Moscheegemeinden in Deutschland auszeichne: „In Spenden, humanitärer Hilfe, Solidaritätsbekundungen, Gebeten und Trauerfeiern kommt zum Ausdruck, dass uns das Leid unserer Mitmenschen am Herzen liegt.“ Die Welt brauche mehr denn je eine „Haltung der Geschwisterlichkeit“. Auch Kurschus erinnerte an das Erdbeben. „Der Schmerz und die Trauer sitzen tief und prägen die besondere Zeit des Fastenmonats in diesem Jahr.“ Der Fastenmonat erinnere auch immer daran, dass vielen Menschen das Lebensnotwendige fehle und gerade in diesem Jahr „schreit die Not zum Himmel“, so die EKD-Ratsvorsitzende in einer Grußbotschaft. „Mögen die Begegnungen zur gegenseitigen Stärkung und Solidarität beitragen.“