Freitagspredigten, 31.03.2023

Zakat, Güte, Rassismus

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um den Zakat. Zakât bedeute wörtlich „Reinigung“, „Zuwachs“, „Lobpreis “ und „Segen“. Sie sei die wichtigste Ibâda nach dem Gebet und bestehe schon seit dem zweiten Jahr der Hidschra.

Wer erwachsen, geistig gesund und religiös mündig sei, sowie Geld und Vermögen über den Nisâb-Wert hinaus besitze, der gelte als zakâtpflichtig. Hinter der Zakât stecken viele Weisheiten. Sie bedeute Dankbarkeit gegenüber Allah. Sie führe keinesfalls zu Verarmung, sondern bringe Baraka und Zuwachs.

Mit der Zakât-Pflicht seien auch die ersten Zakât-Fonds entstanden, sowohl staatliche als auch zivile. Alle waren verpflichtet, die Gelder für die im Koran erwähnten Personen und Zwecke zu nutzen. Denn die Zakât sei eine wichtige Ibâda, die zum sozialen Wohlergehen beitrage. Zu diesem Zwecke habe die IGMG eine Zakât-Institution eingerichtet. Die gesammelten Zakât-, Fitra- und Spenden-Gelder werden für die im Koran genannten Personen und Zwecke eingesetzt. In diesem Sinne werde die IGMG auch den Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien helfen.

Güte und Zakat

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert ebenfalls den Zakat und die Güte. Wenn man den Islam mit einem Gebäude vergleiche, sei einer der fundamentalen Säulen, die das Gebäude aufrecht halten, der Zakat. Im Koran werde der Zakat in unzähligen Versen gemeinsam mit dem Pflichtgebet erwähnt. Genau dies zeige, dass das Gebet vom Zakat und der Zakat vom Gebet unzentrennbar miteinander verbunden und in Beziehung stehen. Das Gebet reinige die Seele. Der Zakat hingegen reinige sowohl die Seele als auch das Eigentum. Mit dem Zakat reinigen Muslime ihr Eigentum, indem sie den Armen und Bedürftigen zustehenden Anteil daraus abgeben; Durch Loslösung von weltlichen Begierden und der Besessenheit nach Vermögen reinigen sie hingegen ihre Seele.

Der Zakat sei ein vielseitiger Gottesdienst, der die Entfernung zwischen vermögenden und bedürftigen Personen aufhebe; Sowohl das Leben des Gebenden als auch des Nehmenden werde mit Segen zuteil. Der Zakat sei der größte Gottesdienst gesellschaftlicher Solidarität und gegenseitiger Unterstützung in der Welt.

Zakat und Rassismus

Auch in der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um den Zakat und um Rassismus. Die Zakat wurde im zweiten Jahr der Hidschra vor dem Ramazan zur Pflicht erklärt und sei einer der fünf Säulen des Islams. Sie bilde die dritte Säule unmittelbar nach dem rituellen Gebet. Das Vermögen werde durch die Zekat gereinigt. Vermögen, dessen Zekat entrichtet werde, gedeihe und wachse wie die Ernte, die vom Unkraut befreit werde. Derjenige, der seine Zekat entrichtet, werde von der schlechten Angewohnheit des Geizes gereinigt.

Anlässlich der Internationale Wochen gegen Rassismus spricht der VIKZ in seiner Freitagspredigt auch über den Rassismus. Der Islam will, dass alle Menschen unabhängig von ihrem Aussehen, sozialem Status, Hautfarbe und Rasse gleich behandelt werden. Rassismus sei einer der vorislamischen schlechten Angewohnheiten aus der dunklen Zeit der Ignoranz. Niemand habe die Entscheidungsbefugnis darüber, von wem er abstamme, welcher Rasse oder welchen Stamm er angehöre.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.