Islamische Begriffe werden oft missbraucht und verlieren dadurch ihre eigentliche Bedeutung. Im IslamiQ Glossar erklären wir, was es mit den Begriffen „halal“ und „haram“ auf sich hat.
Das Wort „halal“ kommt vom arabischen Verb „hallala“ und bedeutet „erlaubt machen“, „für erlaubt erklären“, „legitimieren“, „gestatten“.[1] Handlungen, die aus islamisch-religiöser Sicht rechtmäßig sind, werden als „halal“ bezeichnet. Das Wort „Haram“ steht im Gegensatz dazu. Es stammt vom Verb „harrama“ und bedeutet „unerlaubt erklären“, „verbieten“, „untersagen“[2]. Mit „haram“ bezeichnet man Handlungen, die aus islamisch-religiöser Sicht unzulässig oder verboten sind.
Nach islamischem Verständnis ist Allah die einzige Instanz, die „halal“ und „haram“ festlegt. Im Koran und in der Sunna ist ein Großteil der religiösen Vorschriften klar bezeichnet. Der andere Teil ist indirekt mitgeteilt und wird von den muslimischen Gelehrten erklärt. Deshalb steht neben dem Koran und der Sunna der Konsens der Gelehrten bei der Bestimmung der Handlungen als eine sichere und zuverlässige Quelle.
Das religiös Erlaubte (halal) wird stets durch das religiös Verbotene (haram) definiert. Etwas, das nicht ausdrücklich „verboten“ ist, wird als „erlaubt“ bezeichnet. In der Fikh-Wissenschaft gibt es eine Skala zwischen halal und haram, nach der die Handlungen aus religiöser Sicht eingeordnet werden können.
Der Islam beinhaltet bestimmte Vorschriften und Regeln, die von ihren Anhängern eingehalten werden sollen bzw. müssen. Jeder hat dabei das Recht selbst zu entscheiden, ob er die religiösen Vorschriften befolgt oder auch nicht. Nach dem islamischen Glauben trägt jeder Mensch die Verantwortung dafür, was er tut und sagt und was er unterlässt.
Heutzutage werden die Wörter „halal“ und „haram“ oft verwendet, wenn es darum geht, Handlungen bzw. die persönlichen Verhaltensweisen in der Religion als erlaubt oder als verboten zu beschreiben.
Literatur:
Was bedeutet halal/haram? In: http://www.bpb.de/mediathek/222125/info-islam-was-bedeutet-halal-haram
Richard Heinzmann (Hrsg.) 2013: Lexikon des Dialogs. Grundbegriffe aus Christentum und Islam, Herder Verlag.
Hans Wehr 1985: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart: Arabisch-Deutsch. Harrassowitz Verlag.
[1] Wehr 1985, S. 285
[2] Ebenda