Wuppertal

Unbekannter greift betenden Studierenden in der Uni-Bibliothek an

Anfang März wurde ein betender Student in der Universitätsbibliothek der Bergischen Universität Wuppertal angegriffen. Die Universität verurteilt die Tat. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.

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04
2023
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Symbolbild: Universität Wuppertal © shutterstock, bearbeitet by iQ.
Symbolbild: Universität Wuppertal © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Am Sonntag, dem 5. März 2023, wurde ein muslimischer Studierender in der Bibliothek der Universität Wuppertal Opfer eines rassistischen Angriffs. Er wurde angegriffen, als er sich in der Bibliothek zum Beten aufhielt. Berichten zufolge habe der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen.

Der AStA, die Hochschulleitung und die islamische Hochschulgemeinschaft haben eine gemeinsame Stellungnahme zum Vorfall verfasst und bitten um Zeugenhinweise. Erst mit diesem Statement wurde der Vorfall medial bekannt.

Die Pressestelle der Universität bestätigt den Vorfall. „Wir bedauern sehr, dass es zu diesem Vorfall auf unserem Campus gekommen ist“, wird die Rektorin Prof. Birgitta Wolff in der Campuszeitung „blickfeld“ zitiert. Das Rektorat verurteile den Vorfall mit Nachdruck. Man werde die Ermittlungen unterstützen. Die Universität habe den Auftrag, „ein Klima der weltoffenen Kooperation zu pflegen und auch vorzuleben“, ergänzt Rektorin Wollf. Denn Vielfalt sei eine echte Chance.

Der AStA verurteilt ebenfalls den Angriff und steht hinter dem Betroffenen. „Als AStA ist es uns ein besonderes Anliegen, Studierende, die diskriminiert werden, zu unterstützen – gerade auch bei antimuslimischer Diskriminierung, wie sie in diesem Fall auf unserem Campus erlebt wurde. Wir haben immer ein offenes Ohr für alle Studierenden“, so Lea Hochkirchen, Vorsitzende der AStA.

Bis zum Vorfall war der Raum der Stille sonntags geschlossen. Künftig soll dieser Raum zugänglich sein. Der Schlüssel soll dann von jedem Nutzer beim Pförtner abgeholt werden. Darüber freut sich auch die Studierendenvertreter. „Als Studierende müssen wir sensibilisiert werden für Diskriminierung, insbesondere antimuslimische Diskriminierung. Es ist im Interesse aller Studierenden, dass bei Beobachtungen solcher Vorfälle Zivilcourage gezeigt und Solidarität mit Opfern diskriminierender Gewalt bekundet wird“, erklärt Arzu Karaca von der islamischen Hochschulgemeinschaft.