Berlin

Nach Moscheebesuch: Frau beleidigt muslimische Familie rassistisch

Eine Mutter und ihre beiden Söhne wurden am Donnerstagabend nach einem Moscheebesuch von einer Frau rassistisch bedroht und verfolgt. Der Staatsschutz ermittelt.

14
04
2023
Straftaten, Polizei
Symbolbild: Polizei © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Eine Mutter und ihre beiden Söhne sollen nach einem Moscheebesuch in Moabit von einer Frau rassistisch beleidigt, bedroht und verfolgt worden sein. Die mutmaßliche Täterin verfolgte die 49 Jahre alte Mutter sowie ihre beiden 15 Jahre alten Söhne bis vor deren Wohnungstür, wo sie Zuflucht im Flur ihres Wohnhauses fanden, wie die Polizei am Freitag mitteilte.

Die Frau schlug daraufhin mehrfach mit der Hand gegen die verschlossene Tür und flüchtete anschließend zu Fuß. Der Staatsschutz ermittelt, wie in solchen Fällen üblich.

2022: 569 Angriffe auf Muslime

Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland 569 Angriffe auf Muslime und Moscheen gegeben. Bei den Tätern handele es sich überwiegend um Rechtsextreme. Zu den erfassten Straftaten zählten etwa Hetze im Internet, Drohbriefe und persönliche Angriffe, aber auch Sachbeschädigung und Schmierereien. Bei den Taten wurden demnach 25 Menschen leicht verletzt und nur ein Tatverdächtiger festgenommen. 

Außerdem wurde fast jede Woche eine Moschee angegriffen oder bedroht. Insgesamt 45 Straftaten auf Moscheen wurden von den Behörden erfasst. Allerdings werden in dieser Kategorie nur Angriffe auf  offenkundige Moscheebauten erfasst. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
Das hier beschriebene Bedrohungsszenario in Berlin-Moabit mit drei Personen und einer Täterin gehört selbstverständlich genauer aufgeklärt. Vielleicht wird hier nochmals darüber berichtet. Über ein anderes Ereignis sollte aber auch berichtet werden: 500 Männer und Frauen zogen am Sonnabend (Karsamstag) durch Neukölln und Kreuzberg und konnten ungehindert auf Arabisch rufen: "Tod Israel, Tod den Juden." So kann man nämlich im Berliner Tagesspiegel lesen. "Judenhass-Demo auf Berlins Straßen" bzw. "Judenhass und Glorifizierung von Terror" - so benennt es Alexander Fröhlich, Politikwissenschaftler und Kommentator. Bundesinnenministerin Nancy Faeser forderte mittlerweile, dass die Hetzer identifiziert und zur Verantwortung gezogen werden. Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) verurteilte ebenfalls die antisemitischen Drohungen. Und Justizminister Marco Buschmann witterte den Straftatbestand der Volksverhetzung. Die Politik zeigt sich überrascht und empört, wenn ein Mob durch Berlins Straßen marschieren kann und Hass auf Israel propagieren kann. Der Staatsschutz hat noch viel zu tun.
14.04.23
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