FREITAGSPREDIGTEN, 28.04.2023

Weg in die Ehe, Arbeitsleben, Liebe um Allahs Willen

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um den Weg in eine erfüllte Ehe – eine Quelle der Liebe und Harmonie. Im Islam gelte die Ehe als die Hälfte des Glaubens mit vielen schönen Seiten und großen Nutzen. Eine Ehe einzugehen bedeute, sich gegenseitig zu vervollständigen und ein gemeinsames Leben zu teilen, heißt es in der Predigt.

Die Ehe birge viele Weisheiten und schütze uns vor Sünden und verbotenen Taten. Sie schütze unsere Ehre – eine Eigenschaft der Gläubigen, die das Jenseits gewinnen werden, heißt es weiter.

Der Weg in die Ehe sei mindestens so wichtig wie die Ehe selbst. Denn nur ein erlaubter („halâl“) Weg führe zu einer ehrenhaften und erfüllten Ehe. Auf dem Weg zur Ehe sollte man alles vermeiden, was unsere Privatsphäre („Mahram“) verletzt – selbst, wenn dies angeblich zu Sitten und Traditionen gehört. Bei Feierlichkeiten wie Verlobung oder Hochzeit sollte man die Maßstäbe unseres Glaubens einhalten und möglichst bescheiden sein. Als Eltern sollte man den Kindern den Weg in die Ehe so einfach wie möglich gestalten. 

„Arbeit ist heilig“

Die Freitagspredigt der Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt das Arbeitsleben und den Respekt gegenüber der Arbeit. Der Mensch sei nicht umsonst auf die Welt gesendet wurden: Die Welt sei das Ackerfeld für das Jenseits. Eines der Erfordernisse des weltlichen Lebens sei es, zu arbeiten – ein elementarsten Prinzip des sozialen und wirtschaftlichen Lebens. Der Islam gebiete das Arbeiten. Neben erlaubten Verdienstwegen gebe es jedoch auch nicht erlaubte Verdienstwege. Mit Fleiß erzielte Verdienste werte der Islam als erlaubt; andernfalls als unerlaubt. Seinen Verdienst über unerlaubte Wege wie Glücksspiele, Diebstahl, Schwarzhandel und Zinsen zu bestreiten, sei verboten. Auf der anderen Seite werde die Bestreitung des Verdienstes über erlaubte Wege gelobt und gefördert.

Der Wert der Arbeit des Menschen sollte geschützt werden. Arbeit werde in allen Gesellschaften und Religionen als heilig angesehen; Arbeit nicht zu schätzen, werde hingegen als Schuld und Sünde gewertet. 

„Liebe ist die Quelle des Friedens“

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) handelt es von der Liebe um Allahs Willen. Liebe sei ein geistiges und erhabenes Gefühl, das Allah in das menschliche Herz hineingelegt hat. Dieses Gefühl sei die Quelle des Friedens, solange es nicht für niedere Triebe mißbraucht wird. Dank dieses Gefühls könne der Mensch Allah lieben und Allah liebt ihn. Es sei die Liebe, die die Familienmitglieder vereint, die Gesellschaft zusammenhält und den sozialen Frieden sicherstellt. Wenn Hass den Platz der Liebe einnimmt, würden die Herzen durch schlechte Empfindungen wie Angst, Hass und Feindschaft erdrückt und das gegenseitige Vertrauen würde schwinden.

Es gehe damit nicht um Liebe im Allgemeinen. Vielmehr gehe es um die Liebe um Allahs Willen in gebührenden Maßen. Liebe um Allahs Willen bedeute, das zu lieben, was Allah liebt und was ihm gefällt. Eine Liebe gegen den Willen Allahs, die sich von dem nährt, was Allah missfällt, bedeute, einen erhabenen Chararakterzug den niederen Trieben zu opfern. Dies führe zum Mißbrauch der Liebe und zum spirituellen Ruin. 

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.