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2022: Bundesregierung erfasst 62 Angriffe auf Moscheen

2022 wurden 62 Straftaten gegen Moscheen verübt, 14 Prozent mehr als in 2021. Das geht aus der Statistik des Bundeskriminalamts hervor.

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05
2023
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Minarette der Kölner Zentralmoschee
Minarette der Kölner Zentralmoschee © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Die Zahl der Straftaten gegen Moscheen, Kirchen und religiöse Symbole ist im vergangenen Jahr gegenüber 2021 gestiegen. Zugleich gab es weniger Angriffe auf Synagogen. Das geht aus der am Dienstag in Berlin vorgestellten Statistik „Politisch motivierte Kriminalität im Jahr 2022“ des Bundeskriminalamts (BKA) hervor.

Zahl der Straftaten gegen Moscheen gestiegen

Gegen Moschen wurden 62 Straftaten verübt, 14 Prozent mehr als 54 im Jahr 2021. Hier handelte es sich vor allem um Sachbeschädigungen und Propagandadelikte, für die mehrheitlich Rechtsextremisten verantwortlich gemacht wurden. Die Zahl der Übergriffe auf Kirchen stieg demnach von 106 auf 118 und damit um gut 11 Prozent. Darunter waren auch 56 Sachbeschädigungen und 28 Propagandadelikte. Am deutlichsten war der Anstieg bei Straftaten gegen religiöse Symbole: Hier stieg die Zahl von 46 auf 64, also um knapp 40 Prozent.

Insgesamt allerdings nahmen die Straftaten mit „Oberangriffsziel Religionsgemeinschaften“ – wie es in dem Bericht heißt – leicht ab. Der Rückgang sei vor allem darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Straftaten gegen „religiöse Repräsentanten“ gegenüber 2021 um rund zehn Prozent – von 3.114 auf 2.804 Fälle – zurückging. Die Deliktzahl „im Zusammenhang mit Religionsgemeinschaften“ war ebenfalls rückläufig – von 283 auf 233.

Rückgang von Übergriffen gegen Synagogen

Am deutlichsten war der prozentuale Rückgang bei Übergriffen auf Synagogen. Hier verzeichneten die Sicherheitsbehörden im Berichtsjahr 28 Straftaten gegenüber 49 im Jahr 2021. Dabei handelte es sich vor allem um Sachbeschädigungen und Volksverhetzung, wofür ebenfalls mehrheitlich extrem rechte Täterkreise verantwortlich gemacht wurden.

Auch die Zahl der antisemitischen Straftaten ging 2022 um knapp 13 Prozent auf 2.641 zurück. BKA-Präsident Holger Münch sieht darin aber keinen Grund zur Entwarnung. Er verwies darauf, dass die judenfeindlichen Straftaten 2021 mit 3.027 Delikten einen Höchststand erreicht hatten. Zudem sei die Zahl der antisemitischen Gewaltdelikte mit 88 Fällen gegenüber 64 im Vorjahr sogar noch gestiegen. Münch ergänzte, dass die große Mehrheit der Delikte weiterhin offenbar im rechten Spektrum zu verorten seien.

Die Fallzahlen im Bereich „religiöse Ideologie“ entsprachen mit 481 Delikten etwa dem Vorjahresniveau. Doch auch hier mahnte der BKA-Chef weiter zu Wachsamkeit. So bestehe nach wie vor eine anhaltend hohe Gefährdungslage durch den islamistischen Terrorismus in Deutschland. (KNA, iQ)