Seit knapp 30 Jahren beschäftigt sich das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit (IDA-NRW) mit Rassismus und Rechtsextremismus. Nun hat das Projekt eine besondere Auszeichnung erhalten.
Das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen (IDA-NRW) wurde mit Mevlüde-Genç-Medaille ausgezeichnet. Der Verein gründete sich im Jahr 1994, kurz nach dem rassistisch motivierten Brandanschlag in Solingen. Er beschäftigt sich seither mit den Themen Rechtsextremismus, Rassismus, Migration, Diversität und Empowerment.
Bis heute sei es dem Verein ein ein Auftrag, „rassistischen und rechtsextremen Anfeindungen und Übergriffen entgegenzuwirken“, sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) bei der Verleihung am Freitag. Der Kampf gegen Diskriminierung, Rassismus und Rechtsextremismus sei für Wüst ein gesamtgesellschaftlicher Kampf, der auch 30 Jahre nach dem Brandanschlag nicht an Bedeutung und Dringlichkeit verloren hat. Dabei braucht es Vereine wie IDA-NRW.
„Die Arbeit und das Engagement von IDA-NRW stehen in herausragender Weise für das Vermächtnis von Mevlüde Genç. Nicht nur war ihr persönliches Schicksal Ursache der Gründung – ihr unerschütterliches Streben nach kultureller Verständigung und Toleranz findet in der täglichen Arbeit von IDA-NRW Ausdruck. Es ist mir daher eine besondere Ehre, IDA-NRW an diesem besonderen Jahrestag des Brandanschlags die Mevlüde-Genç-Medaille des Landes Nordrhein-Westfalen zu verleihen“, so Wüst abschließend.
Die Landesregierung des Landes Nordrhein-Westfalen hat im Jahr 2018 die Mevlüde-Genç-Medaille gestiftet. Sie wird an Einzelpersönlichkeiten und/oder Gruppen verliehen, die sich für Verständigung und Toleranz einsetzen und so zu einem friedlichen Miteinander in unserer Gesellschaft beitragen. Die Auszeichnung wird jährlich rund um den Jahrestag des Brandanschlags von Solingen am 29. Mai verliehen.
Vor der Verleihung der Auszeichung wurde im nordrhein-westfälischen Landtag an die Opfer von Solingen erinnert. Es ist der erste Jahrestag ohne Mevlüde Genç. Bei dem Gedenken saßen Mitglieder der Familie Genç auf der Besuchertribüne im Plenarsaal.