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30 Jahre Solingen

Muslimische Vertreter erinnern an rassistischen Brandanschlag in Solingen

Der rassistische Brandanschlag in Solingen jährt sich heute zum 30. Mal. Muslimisch Vertreter als auch Politiker erinnern an die schreckliche Tat.

29
05
2023
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Mahnmal in Solingen
Mahnmal in Solingen © Anadolu Images, bearbeitet by iQ

Der rassistische Brandanschlag in Solingen jährt sich heute zum 30. Mal. In der Nacht auf den 29. Mai 1993 wurden bei einem Brandanschlag auf das Haus der Familie Genç fünf Frauen und Mädchen mit türkischer Migrationsgeschichte getötet: Gürsün İnce (27), Hatice Genç (18), Gülüstan Öztürk (12), Hülya Genç (9) und Saime Genç (4). 14 weitere Familienmitglieder erlitten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen. Muslimische Vertreter als auch die Politik erinnern an den schlimmen Anschlag.

„Auch 30 Jahre danach sitzt der Schmerz tief“, erklärt Murat Gümüş, Sprecher des Koordinationsrat der Muslime. Dieser Schmerz erinnere die Menschen nicht nur an die wohl schrecklichste Nacht in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands. „Er ist auch eine Mahnung an uns und zeigt, was passieren kann, wenn man den Kampf gegen den Rechtsextremismus, den Fremdenhass, den antimuslimischen Rassismus nicht konsequent weiterverfolgt“, so Gümüş anlässlich des 30. Jahrestages des Brandanschlages in Solingen. 

Der Angriff in Solingen sei nicht nur eine schmerzhafte Erinnerung an „einen feigen Angriff, sondern auch Warnung und Ermahnung zugleich“. Die vergangenen Jahre zeigen leider auch, dass im Kampf gegen den Rechtsextremismus kaum großen Erfolge verzeichnet werden konnten, so Gümüş abschließend.

IGMG: „Mehr Verantwortung in der Migrationsdebatte“

Die Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) mahnt zum 30. Jahrestag von Solingen zu mehr Verantwortung in der Asyl- und Migrationsdebatte. Der aktuelle Diskurs ähnele dem der 1990er und sei Wasser auf die Mühlen der Täter, erklärt Generalsekretär der IGMG Ali Mete. Anlass sei der 30. Jahrestag des rassistisch motivierten Brandanschlags in Solingen und der aktuelle Asyl-Diskurs. „Es ist äußerst bedrückend und ernüchternd, 30 Jahre nach Solingen mehr Engagement im Kampf gegen den Rassismus einfordern zu müssen. So zermürbend die aktuelle Migrationsdebatte auch ist, setzen wir uns als Islamische Gemeinschaft weiterhin dafür ein, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken – durch Bildung, Aufklärung und den Abbau von Vorurteilen“, so Mete abschließend.

DITIB: „Solingen –  Unworte führen zu Untaten“

Der Brandanschlag in Solingen, bei dem 5 unschuldige Menschen den jähen Tod in den nächtlichen Flammen fanden, sei der entsetzliche Höhepunkt einer Gewaltwelle, die sich durch das kürzlich vereinte Deutschland zog. Brandanschläge in Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen, und der Umgang damit, seien Ausdruck eines unfassbaren politischen Versagens. „Je gewalttätiger die Anschläge wurden, desto defensiver wurde die Politik, desto schwächer waren Sicherheitsbehörden und die Verteidigung der Grundrechte“, so der Bundesverband der Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V. (DITIB).

Islamrat: „Düsteres und traumatisches Kapitel in der Nachkriegszeit Deutschlands“

Auch der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland erinnert an den Brandanschlag in Solingen vor 30 Jahren. Dieser schreckliche Vorfall, sei ein düsteres und traumatisches Kapitel in der Nachkriegszeit Deutschlands. „Es ist zudem von großer Bedeutung, dass dieses Ereignis Teil der Erinnerungskultur bleibt, damit daraus Lehren gezogen werden, Verantwortung übernommen und gemeinsam eine friedlichere Gesellschaft aufgebaut werden kann“, so in dem Facebook-Post.

Der rassistische Brandanschlag von Solingen sei für den Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, eine „Zeitenwende“ – im negativen Sinne. Es sei eine Fehleinschätzung gewesen, den Anschlag seinerzeit als „Einzelfall im Kontext der aufgeheizten Asylpolitik“ einzustufen. Zwar habe sich viel in der Gesellschaft verbessert, betonte Mazyek. Allerdings gebe es immer noch eine „latente Unterschätzung dieser menschen- und demokratiefeindlichen Haltung und den Vorwurf an die Betroffenen, dass sie das Thema Rassismus überstrapazieren und es als politischen Hebel nutzen“. Auch struktureller Rassismus müsse beim Namen genannt werden. (KNA, iQ)