In der südwestchinesischen Provinz Yunnan plant die Regierung den Abriss einer Moschee. Bei Protesten kam es zu Zusammenstößen zwischen Muslime und der Polizei.
In der südwestchinesischen Provinz Yunnan ist es bei Protesten Tausender Muslime gegen den Abriss einer Moschee zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Auf aktuellen Videos im Internet ist zu sehen, wie Polizisten in Kampfausrüstung den Eingang der Moschee blockieren und Demonstranten aus dem Volk der Hui sie mit Ziegeln und Wasserflaschen bewerfen.
Der geplante Abriss von Moschee-Kuppel samt Minaretten in der Stadt Najiaying ist laut Medienberichten Teil einer Kampagne des kommunistischen China zur „Sinisierung der Religionen“. Yunnan an der Grenze zum autonomen Tibet, Vietnam, Laos und Myanmar ist eine ethnisch und religiös vielfältige Region.
Anders als die uigurischen Muslime in der Provinz Xinjiang sind die Hui-Muslime, die in China etwa 11 Millionen Menschen ausmachen, bisher keiner staatlichen Verfolgung ausgesetzt. Zuletzt nahmen jedoch die Spannungen zu. Im Jahr 2018 veranstalteten Tausende Hui-Muslime in der Region Ningxia einen dreitägigen Sitzstreik, um den Abriss einer neu errichteten Moschee zu verhindern.
Die Regierung stoppte den Abrissplan, zwang aber die Hui, die Kuppel und Minarette durch Pagoden im traditionellen chinesischen Stil zu ersetzen. (KNA/iQ)