Am Freitag wurde vor einer DITIB-Moschee in Bremen die türkische Flagge abgerissen und anschließend in Brand gesetzt. Eine weitere Moschee erhielt einen Drohbrief. Die Polizei ermittelt.
Angriffe auf Moscheen nehmen kein Ende. Nun hat eine unbekannte Person vor einer Moschee der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) in Bremen eine türkische Flagge angezündet. Die Tat ereignete sich nach Angaben der Gemeinde am Freitag.
Das Moscheegelände ist mit einer Videokamera gesichert. Die Videoaufnahmen von der Tatnacht werden aktuell noch ausgewertet. Auf dem Video sei erkenntlich, wie der junge Mann direkt auf die türkische Flagge zugeht und diese abreißt, erklärt Tekin weiter. Anschließend verbrannte er die Flagge in unmittelbarer Nähe der Moschee. Die Tat habe er auf seinem Social-Media-Account live übertragen. Sein Gesicht war während der Tat mit einem gelben Flagge bedeckt. Ausgehend der Flagge gehen die Gemeindemitglieder davon aus, dass es sich bei den Angreifern um PKK-Anhänger handelt.
Der Vorsitzende der DITIB-Moschee, Hidayet Tekin, weist darauf hin, dass die Flaggen für ein Sommerfest angebracht wurden, das am Wochenende stattfindet. Er verurteilt den Angriff aufs Schärfste. Der Angriff auf die türkische Flagge erhitzte die Gemüter innerhalb der Gemeinde. Er habe sofort die Polizei benachrichtigt und Anzeige erstattet. Die Polizei habe die Ermittlungen aufgenommen.
Noch am selben Tag hat die DITIB-Zentralmoschee in Duisburg einen islamfeindlichen Drohbrief mit dem Absender NSU 2.0 erhalten. In dem Brief ist unter anderem die Aufschrift: „Türken raus – Kill all Moslems “ zu lesen. Ebenso ein Hakenkreuz und ein Foto des Hanau-Attentäters.
Die Moscheegemeinde hat Anzeige bei der Polizei erstattet. Auch hier wurden die Ermittlungen aufgenommen. In den letzten Wochen wurden bereits zehn Moscheen angegriffen oder bedroht.
Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland 569 Angriffe auf Muslime und Moscheen gegeben. Bei den Tätern handele es sich überwiegend um Rechtsextreme. Zu den erfassten Straftaten zählten etwa Hetze im Internet, Drohbriefe und persönliche Angriffe, aber auch Sachbeschädigung und Schmierereien. Bei den Taten wurden demnach 25 Menschen leicht verletzt und nur ein Tatverdächtiger festgenommen.