Mehrere muslimische Theologen und Prediger aus Nordamerika veröffentlichen ein Statement zur Geschlechtermoral. Demnach stehe die Geschlechtermoral im Widerspruch zu gesellschaftlichen Normen.
Eine Gruppe muslimischer Prediger und Theologen aus Nordamerika hat eine Erklärung veröffentlicht, in der sie auf die Herausforderungen eingehen, mit denen Glaubensgemeinschaften aufgrund der öffentlichen Diskussion über Sexualmoral konfrontiert seien. Sie betonen, dass die islamische Sexual- und Geschlechtermoral im Widerspruch zu einigen gesellschaftlichen Ansichten stehe, die für Muslime eine Spannung mit ihren religiösen Überzeugungen erzeuge.
In der Erklärung zeigen sich die Experten besonders darüber besorgt, dass LGBTQ-zentrierte Werte durch die Gesetzgebung bei Kindern gefördert werden, ohne die Zustimmung der Eltern zu beachten. Die Unterzeichner argumentieren demnach, dass solche Politiken das Erziehungsrecht untergraben, ihre Kinder entsprechend ihrer religiösen Überzeugungen zu erziehen und ihr verfassungsmäßiges Recht auf Religionsfreiheit verletzen würde.
Die Position des Islams zur Sexual- und Geschlechterfragen sei eindeutig. Demnach sind sexuelle Beziehungen nur innerhalb der Ehe erlaubt, wobei die Ehe nur zwischen einem Mann und einer Frau geschlossen werden könne. Der Islam verurteile eindeutig sexuelle Beziehungen mit demselben Geschlecht und verbiete voreheliche und außereheliche sexuelle Handlungen.
In der Erklärung wird außerdem darauf hingewiesen, dass der Islam zwischen Gefühlen, Handlungen und Identitäten unterscheide. So sollten „sündhafte Handlungen nicht die Identität eines Individuums definieren“, heißt es in der Erklärung.
Demnach sei die Position des Islam zur Sexualmoral unveränderlich und könnten nicht durch individuelle Interpretationen oder gesellschaftliche Trends überarbeitet werden. Weiter heißt es, dass die Haltung des Islam zu unzulässigen sexuellen Beziehungen Hand in Hand gehe mit dem Schutz des individuellen Rechts auf Privatsphäre.
„Als religiöse Minderheit, die häufig mit Ausgrenzung konfrontiert ist, weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass moralische Meinungsverschiedenheiten nicht zur Intoleranz führen dürfen oder Anstiftung zur Gewalt bedeuten. Wir erkennen unsere moralische sowie verfassungsmäßige Verpflichtung an, mit denjenigen friedlich zusammenzuleben, deren Überzeugungen von unseren abweichen“, erklären die Theologen.
Die Gelehrten räumen ein, dass einige religiöse Gruppen versucht hätten, religiöse Lehren umzudeuten, um LGBTQ-Ideologien einzubeziehen, und betonten, dass solche Bemühungen theologisch nicht vertretbar seien. Sie fordern demnach politische Entscheidungsträger auf, das verfassungsmäßige Recht von Glaubensgemeinschaften zu schützen, um ihre religiösen Überzeugungen frei auszuüben zu können.
Abschließend rufen die Unterzeichner die muslimische Gemeinschaft auf, die Heiligkeit ihres Glaubens zu wahren und falsche Aussagen im Namen des Islam zu vermeiden. Darüber hinaus erinnern sie Muslime daran, dass selbst die sündhaftesten Menschen das Potenzial haben würden, Vergebung zu erlangen, und ermutigen sie, sich in ihrer Hingabe zu Allah zu üben.