An der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat ein Professor eine Studentin mit Kopftuch verbal angegriffen. Die Studierenden verfassten daraufhin eine Beschwerde.
An der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat ein Professor eine Studentin mit Kopftuch rassistisch verbal angegriffen. Das geht aus einer Beschwerde der Studentin und den anderen Studierenden vom 31.05. hervor, die sich mit ihr solidarisierten. Die Studentin repräsentiere dem Professor zufolge „Islam-Faschisten“. Er zog zudem einen Vergleich mit den Worten: „Ich würde Rechtsextreme hier auch nicht mit Hakenkreuz sitzen lassen“. Seiner Meinung nach sei „das Kopftuch der Mittelfinger gegenüber der Gesellschaft“. Eine Studentin griff in das Gespräch ein. Die Studentin sitze doch nur dort. Daraufhin sehen beide sich veranlasst, die Veranstaltung zu verlassen. Viele Studierende solidarisierten sich mit der Studentin und verließen ebenfalls den Raum.
Die Studierenden verfassten daraufhin eine Beschwerde. Die Studentin mit Kopftuch empfindet es als Demütigung, dass der Professor dies vor allen so angegangen ist. Der Professor äußerte sich nach der Veranstaltung in einer WhatsApp-Gruppe. Die Beschwerde und der Chat-Verlauf wurden in den sozialen Medien publik. Die Hochschule hat noch keine Stellung zu dem Vorfall veröffentlicht. Sie wirbt auf Ihrer Internetseite unter anderem mit dem Satz: „Vielfalt leben heißt für uns, Andersartigkeit wertzuschätzen und gerechte Voraussetzungen zu schaffen.“ Es ist noch unklar, ob die Äußerungen des Professors entsprechend diesem Satz Konsequenzen haben werden. Der Professor habe auch in der Vergangenheit andere grenzwertige Äußerungen getätigt. Während einer Reise mit Studierenden in Frankreich habe er eine Gruppe von Personen mit vorwiegend dunkler Hautfarbe gesichtet. Daraufhin sagte er: „Was ist das für eine Gegend. Soll das ein Dschungelcamp für Professoren sein???“
Frauen mit Kopftuch haben es in der Gesellschaft in Deutschland nicht einfach. Sie werden immer wieder Diskriminierung und Rassismus ausgesetzt – in allen Beriechen der Gesellschaft. In Nordrhein-Westfalen wurden im vergangenen Jahr 115 islamfeindliche Straftaten erfasst.(iQ)