Bonn

„Sie repräsentieren Islam-Faschisten“ – Professor diskriminiert Studentin mit Kopftuch

An der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat ein Professor eine Studentin mit Kopftuch verbal angegriffen. Die Studierenden verfassten daraufhin eine Beschwerde.

10
06
2023
Symbolbild: Professor an Hochschule © shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild: Professor an Hochschule © shutterstock, bearbeitet by iQ

An der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat ein Professor eine Studentin mit Kopftuch rassistisch verbal angegriffen. Das geht aus einer Beschwerde der Studentin und den anderen Studierenden vom 31.05. hervor, die sich mit ihr solidarisierten. Die Studentin repräsentiere dem Professor zufolge „Islam-Faschisten“. Er zog zudem einen Vergleich mit den Worten: „Ich würde Rechtsextreme hier auch nicht mit Hakenkreuz sitzen lassen“. Seiner Meinung nach sei „das Kopftuch der Mittelfinger gegenüber der Gesellschaft“. Eine Studentin griff in das Gespräch ein. Die Studentin sitze doch nur dort. Daraufhin sehen beide sich veranlasst, die Veranstaltung zu verlassen. Viele Studierende solidarisierten sich mit der Studentin und verließen ebenfalls den Raum.

Auch frühere rassistische Äußerungen bekannt

Die Studierenden verfassten daraufhin eine Beschwerde. Die Studentin mit Kopftuch empfindet es als Demütigung, dass der Professor dies vor allen so angegangen ist. Der Professor äußerte sich nach der Veranstaltung in einer WhatsApp-Gruppe. Die Beschwerde und der Chat-Verlauf wurden in den sozialen Medien publik. Die Hochschule hat noch keine Stellung zu dem Vorfall veröffentlicht. Sie wirbt auf Ihrer Internetseite unter anderem mit dem Satz: „Vielfalt leben heißt für uns, Andersartigkeit wertzuschätzen und gerechte Voraussetzungen zu schaffen.“ Es ist noch unklar, ob die Äußerungen des Professors entsprechend diesem Satz Konsequenzen haben werden. Der Professor habe auch in der Vergangenheit andere grenzwertige Äußerungen getätigt. Während einer Reise mit Studierenden in Frankreich habe er eine Gruppe von Personen mit vorwiegend dunkler Hautfarbe gesichtet. Daraufhin sagte er: „Was ist das für eine Gegend. Soll das ein Dschungelcamp für Professoren sein???“

Frauen mit Kopftuch haben es in der Gesellschaft in Deutschland nicht einfach. Sie werden immer wieder Diskriminierung und Rassismus ausgesetzt – in allen Beriechen der Gesellschaft. In Nordrhein-Westfalen wurden im vergangenen Jahr 115 islamfeindliche Straftaten erfasst.(iQ)

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
Queere Frauen - mit und ohne Kopftuch - haben es vor allem in muslimisch organisierten Gruppen und Islam-Verbänden in Deutschland und überall alles andere als einfach. Sie sind dort ganz besonders und intensiv Diskriminierungen und Verfolgungen ausgesetzt. Queerfeindliche Straftaten nehmen zudem in der Gesellschaft leider zu und werden auch verstärkt erfasst. Dieser menschenfeindlichen Entwicklung muß ganz entschieden die Stirn geboten werden. Und das darf keinesfall übersehen oder vergessen werden - von niemandem. Auch queere Frauen müssen in ihrer 'Andersartigkeit' wertgeschätzt werden und zwar überall. Denn Vielfalt leben gilt universell.
11.06.23
12:37
Dilaver_Ç. sagt:
@Marco Polo Ich weise Sie abermals darauf hin, dass dies hier ein islamischer Blog ist, weshalb es von Ihnen höchst unangebracht ist, dass Sie hier Werbung für gleichgeschlechtliche Unzucht sowie geschlechtliche Identitätsstörungen machen, die im Islam eindeutig Haram (d.h. verboten) sind, was auch nicht zur Disposition steht. Sie können in Ihrer Stammkneipe dafür Werbung machen. Hier jedoch sind Sie an der falschen Adresse. Sollten Sie auch in Zukunft darauf bestehen, trotz eindeutigen Verbots Werbung für perverse Sexualpraktiken zu machen, dann wird das ungeachtet Ihrer mangelnden Einsichtsfähigkeit Konsequenzen für Sie haben, die wehtun.
13.06.23
1:23
Marco Polo sagt:
Die Drohungen und Zurechtweisungsversuche des mehr oder weniger fanatisiert wirkenden Pro-Islam-Befürworters hier sind wirklich recht aufschlußreich und durchaus interessant in ihrer Ausprägung. Grundsätzlich ist ja der Islam weltbekannt für diverse Verbote, Gebote und drakonische Abstrafungen grausamster und pervertiertester Art. Was ist das nur für ein islamischer Gott, der für all das angeblich seine Anweisungen erteilt hat? Gott sei Dank werden einem inhumanen und extremistischem Islam in Deutschland per Gesetz und Rechtsordnung klare Grenzen gesetzt, die bei mangelnder Einsichtsfähigkeit durchaus wehtun können. Und das ist gut so. Denn hier herrschen keine radikalen, übergestülpten Religionsideologien, für die auch noch Werbung gemacht werden dürfte. Hetzreden und beleidigende Beschimpfungen, sowie Falschaussagen gegenüber Minderheiten sind eindeutig verboten und werden konsequent verfolgt. Verfolgten queeren Frauen in muslimischen Strukturen muß geholfen werden. Der deutsche Staat hat entsprechende Hilfsangebote. Das ist doch ein wichtiges Thema für islamische Blogs, wenn ihnen die wahre Nächstenliebe und Menschenfreundlichkeit in einem freuen und liberalen Land tatsächlich am Herzen liegt.
14.06.23
23:54
Yanis sagt:
Ich wurde auch von dem Englisch-Dozent(O.L) in HBRS (SanktAugustin) diskriminiert .ich habe deswegen Beschwert .wurde aber ignoriert ,weil die Dozenten da wie ein Gott sind , die dürfen alles machen ,was sie können .sogar die Studenten rechts beschimpfen . Wegen meiner Beschwerde hat er mich bestraft , indem er mich absichtlich in seiner Prüfung durchfallen lässt.... Er war der Grund , warum ich die Hochschule gewechselt hab. Yanis
16.06.23
2:15