Hannover

Mutmaßlicher Rechtsextremist schießt am Bahnhof mit Armbrust auf Passanten

In der Kleinstadt Peine hat ein Mann am Bahnhof mit einer Armbrust auf Passanten geschossen. Ein 22-Jähriger wurde dabei verletzt. Die Polizei ermittelt.

18
06
2023
Bombendrohungen - angegriffen und schwer verletzt - Polizei Armbrust, Schreckschusswaffe
Symbolbild: Schreckschusswaffe , Polizei ©️ Shutterstock, bearbeitet by iQ

Mit einer Armbrust soll ein 29 Jahre alter Mann am Bahnhof von Peine auf Passanten geschossen haben. Die Schüsse trafen einen 22-Jährigen, wie die niedersächsische Polizei am Samstag mitteilte. Das Opfer wurde in ein Krankenhaus gebracht, die Verletzungen sollen nicht lebensbedrohlich sein. Der mutmaßliche Täter wurde demnach festgenommen.

Er soll nach bisherigen Erkenntnissen unter „psychischen Vorerkrankungen“ leiden. Aufgrund seiner Bekleidung und seines ganzen Erscheinungsbildes sei auch ein rechtsmotivierter Hintergrund nicht auszuschließen, hieß es von der Polizei.

Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) erklärte in einer Mitteilung, es werde Hinweisen auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat nachgegangen. „Jetzt gilt es, in alle Richtungen zu ermitteln und die Hintergründe dieser feigen Tat aufzuklären.“

Polizei reagiert schnell und verhindert Schlimmeres

Es sei dem entschlossenen Eingreifen der Einsatzkräfte zu verdanken, dass es nicht noch weitere Opfer gegeben habe, sagte die Ministerin. Die Polizeibeamtinnen und -beamten vor Ort hätten den Täter bereits wenige Minuten nach Eingang des ersten Notrufs überwältigen können.

Die ersten Notrufe bei der Polizei gingen um kurz vor 13.00 Uhr ein. Die Polizei und die für Bahnhöfe zuständige Bundespolizei zogen daraufhin Kräfte zusammen. „Wir konnten schnell reagieren“, sagte ein Polizeisprecher. Der mutmaßliche Täter habe auch ein großes Messer mit sich geführt. Der Bahnverkehr wurde vorübergehend eingestellt.

Der 29-jährige Tatverdächtige stamme aus dem Kreis Peine. Wegen der Vielzahl von Videos, die im Internet kursieren, richtete die Polizei ein Hinweisportal ein.

Solche Vorfälle erinnern immer wieder an den schrecklichen Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020, bei der neun Menschen ermordet wurden. Auch drei Jahre dem Anschlag dauern die Ermittlungen immer noch an. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
Die Polizei ermittelt in diesem Fall gegen einen mutmaßlichen Rechtsextremisten (29) in der Kleinstadt Peine. Sie hatte schnell reagiert und Schlimmeres verhindert. So wird hier berichtet und auch an einen anderen schrecklichen Anschlag erinnert. Das ist alles schlimm genug. Über einen anderen schrecklichen islamisch motivierten Terroranschlag, den die Polizei am letzten Samstag in Wien verhinderte, sollte hier aber auch näher berichtet und aufgeklärt werden. Die Kronen-Zeitung schrieb: "Terroranschlag auf Regenbogenparade verhindert." Und weiter: "Eine islamistische Gruppe soll sich das Großevent als Anschlagsziel ausgesucht haben, wie es hieß. Allerdings ist es geglückt, die Pläne der Extremisten zu durchkreuzen." "Bei den Tatverdächtigen, die inzwischen alle in der Justizanstalt Pölten sitzen, handelt es sich um drei junge Österreicher mit bosnischen bzw. tschetschenischen Wurzeln. Die Burschen sind 14, 17 und 20 Jahre alt. Alle drei haben sich im Internet radikalisiert, sie sympathisieren mit dem Islamischen Staat." Der Staatsschutz hatte die drei Personen schon längere Zeit unter Beobachtung und "unter ständiger Kontrolle". Bei dem jährlichen Vienna-Pride-Event 2023 mit Demonstrationszug waren rund 300.000 Menschen anwesend. Die IS-Anhänger hatten speziell auf die Wiener LGBTIQ-Community einen feigen Terroranschlag mit "Messern, Waffen oder einem Fahrzeug" geplant. Nach Angaben der Polizei waren insgesamt 700 Beamte (m/w/d), teils mit Spezialausbildung, in der Metropole Wien im Einsatz. Die umfangreichen Ermittlungen werden noch einige Zeit andauern. Österreichs Politik zeigte sich parteiübergreifend schockiert und dankte den Behörden. Gleichzeitig erinnerte man sich an frühere ähnlich motivierte Anschläge in der Landeshauptstadt Wien.
19.06.23
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