Islamfeindlichkeit

Papst verurteilt Koranverbrennungen in Schweden

In Schweden hatte der Gründer der islamfeindlichen dänischen Partei „Stram Kurs“, Rasmus Paludan, an mehreren Orten öffentlich Seiten aus dem Koran verbrannt. Daraufhin verurteilte Papst Franziskus die Koranverbrennungen.

04
07
2023
Papst Franziskus
Papst Franziskus © shutterstock, bearbeitet by iQ

Papst Franziskus hat Koranverbrennungen in Schweden scharf verurteilt. Die Taten machten ihn wütend, sagte das katholische Kirchenoberhaupt in einem am Montag veröffentlichten Interview der Tageszeitung „Al-Ittihad“, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten erscheint. Jedes Buch, das als heilig erachtet werde, müsse aus Respekt vor den Gläubigen respektiert werden, so Franziskus. Die Meinungsfreiheit dürfe niemals als Vorwand benutzt werden, um andere zu verachten.

Mehrere Seiten des Korans in Schweden verbrannt

In Schweden hatte der Gründer der islamfeindlichen dänischen Partei „Stram Kurs“, Rasmus Paludan, an mehreren Orten öffentlich Seiten aus dem Koran verbrannt. Daraufhin gab es in einigen Städten Ausschreitungen und die Forderung nach einem Verbot solcher Aktionen. Ein schwedisches Gericht entschied jedoch, dass die Polizei Koranverbrennungen bei Protestkundgebungen aufgrund der Demonstrationsfreiheit nicht verbieten darf.

Vor Kurzem zündete ein Mann in Stockholm erneut Seiten aus dem heiligen Buch des Islams an. Mehrere muslimisch geprägte Länder äußerten ihren Unmut.

Papst Franziskus hatte im Februar 2019 in Abu Dhabi zusammen mit dem Großimam der Kairoer Al-Azhar-Universität, Ahmad al-Tayyeb, das „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen“ unterzeichnet. Im Interview von „Al-Ittihad“ sprach er von einem wichtigen Text für das friedliche Zusammenleben aller Menschen. „Entweder bauen wir gemeinsam die Zukunft auf, oder es wird keine Zukunft geben“, sagte der Papst. Heute brauche es Friedensstifter statt Waffenhersteller. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Minimalist sagt:
Sollte Papst Franziskus nicht auch bei folgenden Taten wütend werden? Wie die Nachrichtenseite 'Alsumaria News' berichtete, so protestierten Hunderte Anhänger des einflußreichen schiitischen Geistlichen Muktada al-Sadr - nach dessen Aufruf - in der Stadt Basra im Süden des Irak und zeigten dabei ausgedruckte und durchgestrichene Israel- und Regenbogenflaggen, wie auch Bilder in sozialen Netzwerken belegen. Jeweils mindestens eine wurde dann öffentlich verbrannt. Solche Verbrennungsaktionen gehören doch nicht weniger scharf verurteilt. Flaggenverbrennungen dieser Art im Irak erinnern an Volksverhetzung und sind mehr als respektlos und verachtenswert.
06.07.23
2:28