Bosnien

Gegen das Vergessen: Genozid in Srebrenica jährt sich zum 28. Mal

Der Genozid von Srebrenica jährt sich heute zum 28. Mal. Auch dieses Jahr werden weitere Opfer in der Gedenkstätte Potočari beigesetzt.

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07
2023
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Eine Frau vor dem Grab ihrer Familienmitglieder in Srebrenica
Eine Frau vor dem Grab ihrer Familienmitglieder in Srebrenica © Anadolu Images, bearbeitet by iQ.

Vor genau 28 Jahren wurde in Srebrenica ein Genozid begangen. In Europa wüteten damals die Jugoslawienkriege. Am 11. Juli 1995 fand der Bosnien-Krieg mit dem Genozid in Srebrenica seinen Höhepunkt. Serbische Soldaten ermordeten innerhalb weniger Tage mehr als 8.000 muslimische Bosniaken.

Noch immer werden Leichen identifiziert und am Jahrestag des Massakers beerdigt. Auch dieses Jahr werden tausende Teilnehmer zur alljährlichen Gedenkveranstaltung erwartet.

Bisher wurden mehr als 6700 Opfer identifiziert und in der Gedenkstätte Potocari beigesetzt. Weitere 2000 Opfer liegen noch in unbekannten Massengräber verteilt in der Region. Noch vor einigen Jahren wurde ein neues Massengrab gefunden. Der Fundort sei das bisher am weitesten von Srebrenica entfernt entdeckte Massengrab. Dieses Jahr werden nicht vor einigen Wochen angekündigt 46 weitere Opfer beigesetzt, sondern nur 30. Das Jüngste unter den Identifizierten sei 16 Jahre alt, die Älteste 65. Die Überreste von mehr als 60 weiteren Opfern werden trotz erfolgreicher DNA-Analyse aufbewahrt, weil die Hinterbliebenen einer Beerdigung noch nicht zugestimmt haben

Was passierte in Srebrenica?

Der Völkermord von Srebrenica gilt als das grausamste Verbrechen in Europa seit dem zweiten Weltkrieg. Serbische Truppen marschierten damals in die Stadt ein. Dabei handelte es sich um ein UN-Schutzgebiet. Deshalb flohen die Opfer gezielt nach Srebrenica, um dort Schutz vor serbischen Soldaten zu suchen. Über mehrere Tage hat sich das Massaker hingezogen. Spätere Untersuchungen zeigten, dass die Morde an verschiedenen Orten systematisch begangen wurden. Die Täter versuchten das Verbrechen zu vertuschen. Die Leichen wurden in Massengräbern verscharrt. Die Gräber wurden mehrfach umgebettet und Leichenteile auf verschiedene Massengräber verteilt, damit die Opfer nicht identifiziert werden konnten. Ende Juli wurden mehr als 7000 Bosniaken für vermisst erklärt.