Schweinfurt

Frau mit Kopftuch rassistisch beleidigt und angegriffen

Wegen rassistischer Beleidigungen und eines körperlichen Angriffs auf eine Frau mit Kopftuch in Unterfranken sitzt eine 36-Jährige in Untersuchungshaft.

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2023
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Symbolbild: Kopftuch, Muslimin© (Never Edit/CC 2.0/ flickr)
Symbolbild: Kopftuch, Muslimin© (Never Edit/CC 2.0/ flickr)

Wegen rassistischer Beleidigungen und eines körperlichen Angriffs auf eine Frau mit Kopftuch in Unterfranken sitzt eine 36-Jährige in Untersuchungshaft. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten, hatte die Frau die Passantin am Montag beleidigt und körperlich angegangen. Später habe die Verdächtige zudem den Hitlergruß gezeigt. Verletzt wurde die Frau bei dem Vorfall demnach nicht.

Als Polizeibeamte die Angreiferin ansprachen, habe diese aggressiv reagiert. Die Beamten hätten die 36-Jährige zu Boden gebracht und gefesselt. Dabei sei eine Polizistin leicht verletzt und von der Angreiferin ebenfalls rassistisch beleidigt worden. Am Dienstag habe ein Richter Untersuchungshaft wegen des Angriffs auf Polizisten, der Beleidigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gegen die Frau erlassen.

2023: 124 Angriffe auf Muslime in den ersten drei Monaten

Dem Bundeskriminalamt (BKA) wurden im ersten Quartal 2023 insgesamt 124 islamfeindliche Delikte in Deutschland gemeldet. Dabei wurden sechs Personen leicht verletzt. Zwei Straftaten waren gegen eine Moschee begangen. In Flensburg bedrohte dabei eine Anwohnerin Kinder in der Moschee mit einem Messer. In Bretzfeld wurde eine „Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“ auf eine Moschee dokumentiert.

Bereits im Mai machte KRM-Sprecher Murat Gümüs auf die gestiegene Anzahl der islamfeindlichen Vorfälle aufmerksam. Insgesamt zehn Fälle innerhalb der letzten zwei Monate. Gümüş rief die Politik zu mehr Aufmerksamkeit auf. (dpa, iQ)