Freitagspredigten, 28.07.2023

Der Aschûra-Tag und Kerbala

Die Freitagspredigt wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt den Aschûra-Tag. Heute sei der 10. Tag des Monats Muharram. Am heutigen Tag geschahen wichtige Ereignisse: Die Tawba des Propheten Adam (a) wurde angenommen. Der Prophet Nûh (a) und sein Schiff wurden an diesem Tag gerettet. Der Prophet Ibrâhîm (a) entkam durch Allahs Gnade dem Feuer. Am heutigen Tag wurde der Prophet Mûsâ (a) vor der Unterdrückung des Pharao, und der Prophet Yûsuf (a) aus dem Gefängnis gerettet. Heute sei der Tag, an dem auch der Prophet Ayyûb (a) von seiner Krankheit geheilt wurde.

An diesem Tag ereignete sich auch etwas Trauriges: Husayn (r), der Enkelsohn des Propheten Muhammad (s), wurde in Kerbela getötet. Auch Jahrhunderte nach diesem Ereignis trauern Muslime, wenn sie daran denken. Gleichzeitig müssen sie daraus auch Lehren für sich ziehen.

Muslime seien dazu angehalten, sich nach ihren Vorbildern, also den Propheten, zu richten. Sie haben für den Tawhîd gelebt und besaßen einen bewundernswerten Charakter. Ein vorbildlicher Ahlâk und das Bestreben, das Gute in der Gesellschaft zu verbreiten, sollte auch das Ziel eines jeden Muslims sein.

Aschûra und Kerbala

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert ebenfalls den Aschûra-Tag und die Karbala. Dieser Tag sei sowohl aus Sicht seines spirituellen Wertes und Vorzugs auch aus geschichtlicher wie auch sozio-psychiologischer Sicht ein wichtiger Tag. Schließlich sei dieser Tag ein Tag, der zum Symbol für die Hoffnung auf die Errettung von Nöten, Problemen und Knappheit wurde. 

Entgegen aller positiven Assoziationen ist der Aschûra-Tag gleichzeitig ein Tag des Leides und der Trauer für die Gläubigen. Aschûra ist der Tag, an dem das Enkelkind des Propheten (s), Hüseyin (r)  mit 70 Personen aus seiner Familie in Kerbela grausam ermordet wurden. Dieses Ereignis verletzt alle Gläubigen, die den Propheten (s) und seine Familie (Ahl al-Bayt) lieben, zutiefst und ihre Herzen werden hierdurch gekränkt. Während der ganzen Geschichte bis zur gegenwärtigen Zeit versetzt dieses Ereignis alle Muslime – unabhängig davon, welcher Region, Kultur, Rechtsschule und spirituelle Richtung sie angehören mögen – in tiefe Leiden.

Der Aschûra-Tag

In der Freitagspredigt des Verbands der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es die Bedeutung des Aschûrâ-Tags. Dieser Tag sei mehrfach das Datum für besondere Ereignisse in der islamischen Geschichte gewesen. Das Fasten an Aschûrâ und am Tag davor oder danach wurde vom Propheten empfohlen.

Die Belohnung für das Fasten bestünde in der Tilgung der Sünden des ganzen vorherigen Jahres. Außerdem soll man möglichst viele Menschen an dem Tag mit dem islamischen Friedensgruß grüßen, am Vormittag ein freiwilliges Gebet verrichten und viele Bittgebete sprechen.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.