Berlin

Mann beleidigt rassistisch und schlägt 18-Jährigen

Ein Mann soll in Berlin-Lichtenberg einen 18-Jährigen rassistisch beleidigt und mit einer Glasflasche auf den Kopf geschlagen haben. Der Staatsschutz ermittelt.

30
07
2023
Polizei, Moschee © Shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild: Polizei © Shutterstock, bearbeitet by iQ

in Mann soll in Berlin-Lichtenberg einen 18-Jährigen rassistisch beleidigt und mit einer Glasflasche auf den Kopf geschlagen haben. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Die Polizei sprach von einer „rassistischen Beleidigung“.

Demnach war der 18-Jährige gemeinsam mit einer Freundin am Freitagnachmittag auf der Egon-Erwin-Kisch Straße im Ortsteil Neu-Hohenschönhausen unterwegs, als ihn ein bislang unbekannter Mann nach seiner Herkunft gefragt haben soll. Dann soll er den 18-Jährigen beleidigt und mit der Glasflasche attackiert haben. Der Angreifer flüchtete danach zu Fuß.

Der Angegriffene erlitt den Angaben zufolge eine Platzwunde am Kopf, die von Rettungskräften versorgt wurde. Die weiteren Ermittlungen hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt übernommen.

Beratungsstelle erfasst 336 rassistische Angriffe und Bedrohungen

Die Berliner Opferberatungsstelle ReachOut hat für das vergangene Jahr 336 rassistische Angriffe und Bedrohungen erfasst. Ein Jahr zuvor waren es 353 Fälle gewesen. Bei den nun gemeldeten Fällen seien mindestens 490 Menschen zum Beispiel verletzt, bedroht oder bespuckt worden.

„Erschreckend ist, dass nach unseren Erkenntnissen die meisten Angriffe im öffentlichen Raum, in öffentlichen Verkehrsmitteln und Haltestellen stattfinden“, teilte Sabine Seyb von der Beratungsstelle mit. Recherchen und Gespräche zeigten, dass den Betroffenen meistens niemand zur Hilfe komme.

Laut Analyse war mehr als die Hälfte der registrierten Taten rassistisch motiviert (etwa 60 Prozent, 198 Fälle), andere Taten richteten sich gegen das Geschlecht (57 Taten). 25 Angriffe wurden als antisemitisch eingestuft. Erfasst wurden etwa auch Angriffe auf obdachlose Menschen oder Menschen, die von rechten Gruppen als Gegner wahrgenommen werden könnten. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Timotheus sagt:
Die genannte Berliner Beratungsstelle hat für das vergangene Jahr insgesamt 336 Angriffe und Bedrohungen erfasst. So wird hier zum Einzelfall berichtet. Das sind aufschlußreiche und bedrückende Zahlen. Noch bedrückender sind die vom Maneo-Projekt erfassten queerfeindlichen Delikte in Berlin, denn im neuen Maneo-Bericht gab es wieder einen Anstieg der Hass- und Gewaltdelikte gegen queere Menschen in der Bundeshauptstadt. Die Opferberatungsstelle Maneo in Berlin registrierte 2022 insgesamt 760 Fälle und Hinweise auf Übergriffe gegen LGBTIQ-Menschen. Meistens ging es um Beleidigungen (42%), sowie Körperverletzungen (29%) und Nötigung & Bedrohung (24%). Es gab 2022 besonders auch Übergriffe gegen entsprechende Bars, Cafés, Initiativen, Projekte sowie auch religiöse Einrichtungen, die die Regenbogenfahne zeigten. Dabei sei aufgefallen, dass zahlreiche Taten nicht bei der Polizei angezeigt wurden. Das Dunkelfeld hierbei wird von Maneo als sehr hoch eingeschätzt. Cornelia Seibeld - Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin - zeigte sich kürzlich sehr besorgt über die Zunahme derartiger Übergriffe & Angriffe und - so ihre Worte - "in der Politik immer gefordert, demokratische Werte vorzuleben, sie zu verteidigen und schlussendlich auch durchzusetzen." Got sei Dank, dass auch in diesem Bereich der Staatsschutz - im Interesse aller - aktiv ist. Und auch das ist gut so. Selbst wenn islamisch ausgerichtete Gruppierungen und Elternschaften diesbezüglich ganz andere Bestrebungen & Zielsetzungen hegen und betreiben mögen.
30.07.23
16:06