Ein Mann soll in Berlin-Lichtenberg einen 18-Jährigen rassistisch beleidigt und mit einer Glasflasche auf den Kopf geschlagen haben. Der Staatsschutz ermittelt.
Ein Mann soll in Berlin-Lichtenberg einen 18-Jährigen rassistisch beleidigt und mit einer Glasflasche auf den Kopf geschlagen haben. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Die Polizei sprach von einer „rassistischen Beleidigung“.
Demnach war der 18-Jährige gemeinsam mit einer Freundin am Freitagnachmittag auf der Egon-Erwin-Kisch Straße im Ortsteil Neu-Hohenschönhausen unterwegs, als ihn ein bislang unbekannter Mann nach seiner Herkunft gefragt haben soll. Dann soll er den 18-Jährigen beleidigt und mit der Glasflasche attackiert haben. Der Angreifer flüchtete danach zu Fuß.
Der Angegriffene erlitt den Angaben zufolge eine Platzwunde am Kopf, die von Rettungskräften versorgt wurde. Die weiteren Ermittlungen hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt übernommen.
Die Berliner Opferberatungsstelle ReachOut hat für das vergangene Jahr 336 rassistische Angriffe und Bedrohungen erfasst. Ein Jahr zuvor waren es 353 Fälle gewesen. Bei den nun gemeldeten Fällen seien mindestens 490 Menschen zum Beispiel verletzt, bedroht oder bespuckt worden.
„Erschreckend ist, dass nach unseren Erkenntnissen die meisten Angriffe im öffentlichen Raum, in öffentlichen Verkehrsmitteln und Haltestellen stattfinden“, teilte Sabine Seyb von der Beratungsstelle mit. Recherchen und Gespräche zeigten, dass den Betroffenen meistens niemand zur Hilfe komme.
Laut Analyse war mehr als die Hälfte der registrierten Taten rassistisch motiviert (etwa 60 Prozent, 198 Fälle), andere Taten richteten sich gegen das Geschlecht (57 Taten). 25 Angriffe wurden als antisemitisch eingestuft. Erfasst wurden etwa auch Angriffe auf obdachlose Menschen oder Menschen, die von rechten Gruppen als Gegner wahrgenommen werden könnten. (dpa/iQ)