Eine Muslimin aus Frankreich wurde wegen ihres Kopftuchs aus ihrem Job als Busfahrerin entlassen. Jetzt sollen rechtliche Schritte eingeleitet werden.
Ferhan Yılmaz, eine 44-jährige Mutter von drei Kindern, die in Metz (Frankreich) lebt, wurde laut eigenen Aussagen gegenüber Medien als auszubildende Busfahrerin von dem Unternehmen „Kéolis“ gekündigt. Grund sei ihr Kopftuch. Sie habe am 3. Juli 2023 ihr Vorpraktikum bei dem Unternehmen begonnen, sei aber noch am selben Tag wegen ihres Kopftuches entlassen worden.
„Ich habe drei Monate lang eine Vollzeitausbildung absolviert, um meinen Busführerschein über die Agentur für Arbeit zu erhalten. Nach Abschluss der Prüfungen musste ich ein Praktikum absolvieren, um meinen Führerschein zu erhalten. Ich habe mich bei Kéolis, dem führenden Unternehmen in Frankreich, beworben. Nach einem Telefoninterview wurde ein Termin vereinbart, und ich bin zu einem Vorstellungsgespräch in das Unternehmen gegangen“, so Yılmaz gegenüber Medien.
Yılmaz gab an, dass sie am Arbeitsplatz sehr gut aufgenommen wurde. Auch habe man ihr nach dem Praktikum eine Stelle angeboten. Dabei wurde laut Yılmaz ihr Kopftuch während des Gesprächs nicht erwähnt. „Da mein Kopftuch an meinen früheren Arbeitsplätzen manchmal ein Problem war, war ich auch froh, dass ich hier gut aufgenommen wurde und mein Kopftuch nicht einmal erwähnt wurde“, sagte Yılmaz.
Doch nur ein Tag nach dem Praktikum soll sich die Situation geändert haben. Obwohl sie eine Stelle angeboten bekommen hatte, habe eine Mitarbeiterin im Nachgespräch am Telefon gesagt, dass sie mit dem Kopftuch nicht im Unternehmen arbeiten dürfe. „Als ich sie daran erinnerte, dass sie mich beim ersten Vorstellungsgespräch mit Kopftuch gesehen und mir sogar eine Stelle angeboten hatten, sagte sie, dass es nicht um sie ginge und dass sie dazu gezwungen sei“, so Yılmaz.
Ferhan Yılmaz wolle nun rechtliche Schritte einleiten und das Verfahren öffentlich machen. „Ich wurde schikaniert. Der Lokalzeitung, mit der ich in Kontakt stand, wurde von der Arbeitsstelle mitgeteilt, dass ich zum ersten Vorstellungsgespräch ohne Kopftuch erschienen sei und dass sie mich so akzeptierten. Ich habe mein Kopftuch jedoch nie abgelegt, seit ich ein kleines Mädchen war. Außerdem wurden von der Arbeitsstelle gegenüber der Zeitung einige Aussagen gemacht, dass ich nicht ihre Praktikantin sei. Ich kann mit den Fotos, die ich am ersten Tag meines Praktikums gemacht habe, und dem eigens für mich ausgestellten Namensschild das Gegenteil beweisen. Ich werde meine Rechte bis zum Ende durchsetzen“, so Yılmaz abschließend.