Rechtsextremismus

Schlägerei nach rechtsradikalen Parolen in Erfurt

In Erfurt skandierten Männer rechtsradikale Parolen und äußerten sich volksverhetzend. Offenbar couragierte Bürger stellen sie zur Rede, dann kommt es zu Gewalt mit Verletzten.

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08
2023
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Rechtsextremismus, Feindeslisten, Neonazi, Verfassungsschutz
Symbolbild: Rechtextremismus © by Matthias Liffers auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

Thüringens Innenminister Georg Maier hat einen Gewaltausbruch in Erfurt nach rechtsradikalen Äußerungen verurteilt. Er wünsche den Opfern vollständige und baldige Genesung, schrieb der SPD-Politiker am Samstagabend beim Online-Portal X (ehemals Twitter). Die Thüringer Polizei werde „alles daran setzen, die Hintergründe der Tat aufzuklären, um eine harte Bestrafung der Täter zu ermöglichen“.

Am Freitagabend war es nach Angaben der Polizei in Erfurt zu einer Schlägerei gekommen, nachdem mehrere Männer rechtsradikale Parolen skandiert und volksverhetzende Aussagen gemacht hatten. Demnach wurden mehrere Passanten auf die Parolen der Männer im Alter zwischen 19 und 23 Jahren aufmerksam und stellten die Täter zur Rede. Laut Polizei folgte eine körperliche Auseinandersetzung, an der sich fast 20 Menschen beteiligten. Es gab unter anderem Schläge und Tritte, auch gegen Menschen, die am Boden lagen, wie ein Sprecher der Polizei am Sonntag sagte.

Ein 23-Jähriger versprühte ein Tierabwehrspray. Laut Polizei gehörte er zu der rechtsgesinnten Gruppe. Die Polizei sprach hier am Sonntag von fünf Tätern. In der anderen Gruppe wurden nach Angaben eines Sprechers der Polizei vom Sonntag vier Menschen leicht und eine Frau schwer verletzt. Die Frau sei im Krankenhaus untersucht und dann wieder entlassen worden. Aus der rechtsgesinnten Gruppe erfasste die Polizei vier Leichtverletzte und einen Schwerverletzten.

Die Polizei konnte nach eigenen Angaben alle Täter ermitteln und sucht nach Zeuginnen und Zeugen. Die Männer wurden wegen Volksverhetzung, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und gefährlicher Körperverletzung angezeigt.

Die Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen, ezra, dankte den Passanten auf der Plattform X für das „couragierte Widersprechen“. „Rechte Gewalt und Raumnahme sind leider keine Seltenheit in Erfurt“, schrieb sie. (dpa, iQ)